Was früher die Regel war, ist heute noch immer ein etabliertes Modell: Ein Ehepartner versorgt die gesamte Familie mit seinem Einkommen. Alleinverdiener tragen somit die anfallenden Haushaltskosten allein. Möchten Sie dennoch eine Immobilie erwerben oder bauen? Auch wer als Einziger in der Familie berufstätig ist, kann diesen Wunsch häufig verwirklichen. Häuslebauer und Hauskäufer sind dabei meist auf ein günstiges Immobiliendarlehen angewiesen.
Die Hürden, die es bei einer Kreditvergabe zu überwinden gilt, sind für alle Antragstellen gleich. So müssen Sie die Bank grundsätzlich immer von Ihrer Bonität überzeugen, bevor Sie eine Baufinanzierung bekommen. Das heißt, der Darlehensinteressent hat dem Kreditgeber glaubhaft zu machen, dass er das beantragte Baudarlehen zurückführen kann. Im Rahmen der Bonitätsprüfung beurteilt die Bank vor allem diese Kriterien:
- Lebenssituation
- Art und Höhe der Einkünfte
- Eigenkapital
- weitere Sicherheiten
- Ausgaben und Zahlungsverpflichtungen
Wenn Sie als Alleinverdiener in einer festen Partnerschaft leben oder verheiratet sind, müssen Sie die künftigen Kreditraten allein bedienen. Damit die Bank eine Immobilienfinanzierung ausreicht, hat der Darlehensinteressent als Erstes seine Einkommensverhältnisse offenzulegen. Sind Sie etwa in der freien Wirtschaft oder im öffentlichen Dienst? Haben Sie Anspruch auf eine Baufinanzierung als Beamter? Wie hoch ist das monatliche Einkommen? Für all diese Fragen interessiert sich der Kreditgeber.
Im Gegensatz zu Paaren, bei denen beide Partner berufstätig sind, verfügt ein Alleinverdiener lediglich über ein Gehalt. Sollte dieses später wegfallen – sei es wegen einer Kündigung oder Krankheit – können die vereinbarten Kreditraten womöglich nicht mehr weiter gezahlt werden. Umso wichtiger ist es daher der Bank, dass Alleinverdiener ein besonders verlässliches Einkommen erzielen. Deshalb sind gerade Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst gern gesehene Kreditkunden.
Darüber hinaus ist die genaue Höhe des Einkommens für die Vergabe einer Baufinanzierung relevant. Hierbei hat sich folgende Faustformel durchgesetzt:
Die monatliche Darlehensrate sollte nicht mehr als 35 Prozent des Nettohaushaltseinkommens betragen.
Wer zum Beispiel 2.000 Euro netto monatlich verdient, darf maximal 700 Euro für die Kreditrate aufwenden. Zudem haben Alleinverdiener nicht nur für ihren eigenen Lebensunterhalt aufzukommen, sondern auch für den des Partners und der Kinder. Achten Sie daher darauf, dass die monatliche Darlehensrate weniger als 35 Prozent Ihres Nettoeinkommens beträgt. Andernfalls nimmt die Bank eventuell an, dass das Gehalt des Alleinverdieners für den Immobilienkredit nicht ausreicht.
Ein sicheres, solides Einkommen macht es deutlich wahrscheinlicher, die Hürde der Kreditvergabe mit Erfolg zu überwinden. Allerdings gibt es ein zweites Hindernis: So erwartet die Bank für gewöhnlich, dass der Darlehensinteressent eigene Ersparnisse zur Hauskauf Finanzierung einsetzt. Insbesondere Alleinverdiener, die über keine zusätzliche Einkommensquelle verfügen, sollten mehr Eigenkapital haben.
Ist das Gehalt nicht hoch genug oder sind nur wenige finanzielle Rücklagen vorhanden, erwartet die Bank weitere Sicherheiten für das Immobiliendarlehen. Alleinverdiener können dazu beispielsweise eine Lebensversicherung oder Wertpapiere als Sicherheit hinterlegen. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass eine zweite Person den Immobilienkaufvertrag unterschreibt. Sofern Ihr Partner aber weder über ein geregeltes Einkommen noch über anderweitige Sicherheiten verfügt, erhöhen Sie damit kaum die Chancen auf einen Baukredit.