Baugeld

Mit günstigen Baugeldzinsen Haus oder Wohnung finanzieren: mit dem Baugeld Zinsvergleich und unseren wertvollen Tipps rund um Eigenkapital und Zinsentwicklung immer gut informiert.

Das Wichtigste in Kürze

Baugeld, im Englischen auch „building capital“, ist von einer Bank geliehenes zweckgebundenes Kapital zum Bau oder Kauf einer Immobilie.

Im März 2025 liegt der Topzins für Baugeld Sollzinsen bei 3,21 Prozent bei einer Zinsbindung von 10 Jahren und 2 % Tilgung p.a. (Baudarlehen bis 80 % des Wertes wohnwirtschaftlicher Objekte).

Grundsätzlich steigen deine Finanzierungskosten, je mehr Baugeld du für dein Vorhaben benötigst.

Eine gute Kreditwürdigkeit, genug eigene Ersparnisse, aber auch eine höhere Tilgungsrate und gegebenenfalls weitere Sicherheiten sorgen für günstiges Baugeld.

In diesem Artikel:
Author Jens Diehl
Experte Immobilienkauf & Finanzierung
Aktualisiert am 19.03.2025

Definition: Was ist Baugeld?

Denkst du gerade über den Bau oder Kauf eines Eigenheims nach? Dafür brauchst du normalerweise Baugeld. Was ist damit gemeint? In Deutschland wird der Begriff Baugeld oft mit Baufinanzierung gleichgesetzt. Das Baugeld umfasst dabei allerdings lediglich den Betrag, den du dir für den Bau eines Hauses von einer Bank leihst. Eigene Ersparnisse, also Eigenkapital, zählen hingegen nicht zum Baugeld.

Baugeld für Hausbau oder -kauf

Auch wenn das Wort etwas anderes vermuten lässt, darfst du mit Baugeld ebenso ein Eigenheim kaufen. Das Baugeld anderweitig zu nutzen, ist jedoch nicht zulässig. Insofern ist dieses an einen bestimmten Zweck gebunden. Interessierst du dich für Baugeld, musst du dieses bei einer Bank beantragen. Sie knüpft einige Bedingungen an die Kreditvergabe. Erfüllst du diese, erhältst du die Zusage für ein Baudarlehen. Dieses wird i. d. R. als klassisches Annuitätendarlehen zur Verfügung gestellt. Charakteristisch dafür ist: 

  • gleichbleibende Kreditrate
  • konstante Zinsen für mehrere Jahre (Sollzinsbindung)
  • nach Ende der Zinsbindung Darlehen noch nicht komplett getilgt

Günstiges Baugeld bedeutet geringe Hypothekenzinsen

Hast du bereits von teurem oder günstigem Baugeld gehört? Solche Ausdrücke beziehen sich auf die Hypothekenzinsen, die du für dein Immobiliendarlehen zahlen musst. Sind diese Zinsen niedrig, ist das Baugeld günstig und andersherum.

Gesetz über die Sicherung der Bauforderungen

Das Bauforderungssicherungsgesetz (BauFordSiG) definiert Baugeld als Rechtsbegriff. Abweichend von der sonst üblichen Verwendung beinhaltet Baugeld hier neben Fremd- ebenso Eigenkapital zum Hausbau. In dem Artikel fassen wir Baugeld allerdings als die benötigte Kreditsumme (Fremdkapital) auf.

Du möchtest ein Haus bauen oder kaufen? Wir beraten dich kostenlos und unverbindlich rund um das Thema Baugeld und finden für dich eine maßgeschneiderte Finanzierungslösung für dein Baudarlehen.

So gehst du vor:
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In diesem Artikel:
Illustration sinkende Zinsen für Baugeld

Entwicklung: Wie viel kostet Baugeld aktuell?

Für das bereitgestellte Baugeld verlangt die Bank von dir Zinsen. Letztere sind für Darlehensnehmende nichts anderes als Gebühren beziehungsweise Kosten. Über die Entwicklung der Zinsen für Baugeld kanns du dich in unseren Charts informieren. Nach dem Ende der Niedrigzinsphase, einem Anstieg im Jahr 2022 und mehreren Peaks in 2022 und 2023 mit Zinsen, die die 4 Prozent Marke geknackt haben, hat sich das Marktumfeld aktuell wieder etwas beruhigt. Die Zinsen für Baugeld liegen im März 2025 aktuell bei 3,21 Prozent.

Mit Baugeldrechner kostenlos Baugeld berechnen

Möchtest du erfahren, was du in deinem individuellen Fall fürs Baugeld zahlst? Dann nutze den kostenlosen Baugeldrechner und tippe deine eigenen Zahlen ein. Die Eingaben können etwa so aussehen:

  • Was ist dein Vorhaben? Eigenes Bauvorhaben
  • Wo befindet sich die Immobilie? Bayern
  • Grundstück finanzieren? Ja
  • Kaufpreis des Grundstücks: 150.000 €
  • Eigenkapital: 80.000 €
  • Baukosten inklusive Baunebenkosten: 250.000 €
  • Maklerprovision: 3,57 %
  • Anfänglicher Tilgungssatz: 2,5 %
  • Wie lange möchtest du den Zins absichern? 10 Jahre

Bei einem kalkulierten Nettodarlehensbetrag von 338.605 Euro kalkuliert der Rechner für Baugeld in dem Beispiel (Stand: 26.02.2025)

  • monatliche Belastung: 1.602,73 €
  • Sollzinssatz: 3,18 %
  • Restschuld nach Sollzinsbindung: 239.100,35 €
  • Laufzeit: 25 Jahre

Zinsen fürs Baugeld einfach erklärt

Der Sollzins entspricht praktisch dem „Basiszinssatz“ für deine Immobilienfinanzierung. Kredithöhe, Tilgungssatz, Zinsbindung und Auszahlungsbetrag berücksichtigt der Sollzins jedoch nicht. Hierfür gibt es den effektiven Jahreszins. Er deckt die allermeisten jährlichen Gebühren für dein Baugeld ab.

Informiere dich auch zum Baugeld der Kreditanstalt für Wiederaufbau: KfW-Darlehen gibt es häufig zu besonders attraktiven Konditionen. Prüfe eine Kombination mit deinem Baugeld.

So wirkt sich das Baugeld auf deine Baufinanzierung aus

Wie viel Baugeld du für deine Wunschimmobilie benötigst, richtet sich zum einen nach den zu erwartenden Gesamtkosten. Von diesen ziehen Hauskaufende ihre zur Verfügung stehenden Ersparnisse ab. Die Rechnung lautet:

Gesamtkosten des Immobilienbaus/-kaufs - Eigenkapital = erforderlicher Darlehensbetrag

Letzterer ist nichts anderes als das Baugeld. Generell gilt:

  • Brauchst du weniger Kapital von der Bank, ist eine Kreditzusage wahrscheinlicher. Zugleich vergünstigt sich dein Baugeld. Die Bauzinsen fallen also kleiner aus.
  • Wer hingegen geringere eigene Mittel zur Baufinanzierung beisteuert, muss mit teurerem Baugeld rechnen. Zudem steigt das Risiko einer Kreditablehnung.

Folgendes Beispiel zeigt dir, wie die Höhe des Baugelds deine Immobilienfinanzierung verändert: Eine Familie besitzt bereits ein Baugrundstück in Niedersachsen. Die Baukosten mit Baunebenkosten veranschlagt sie auf 300.000 Euro. Weiterhin kann die Familie eine monatliche Kreditrate von 1.800 Euro schultern. Alle Eingaben im Überblick: 

  • Hausbau in Niedersachsen
  • ohne Grundstückfinanzierung
  • Baukosten inklusive Baunebenkosten: 300.000 €
  • Marktwert deines Grundstücks: 120.000 €
  • Zinsbindung: 10 Jahre
  • Mögliche monatliche Rate: 1.800 €

Jetzt vergleichen wir 3 unterschiedliche Eigenkapitalbeiträge. Diese beeinflussen dein Baugeld direkt (Stand: 26.02.2025):

Eigenkapital
30.000 €
60.000 €
90.000 €
Baugeld (Nettodarlehensbetrag)
276.000 €
246.000 €
216.000 €
Sollzins pro Jahr
3,85 %
3,13 %
3,03 %
Effektiver Jahreszins
3,95 %
3,18 %
3,07 %
Restschuld
142.268,22 €
83.046,74 €
40.406,87 €

Grundsätzlich gilt für dein Baugeld: Je mehr Eigenkapital du einbringst, umso ...

Was beeinflusst die Zinsen fürs Baugeld?

Noch bis Januar 2022 durften sich Hausbauende über historisch günstiges Baugeld freuen. Zu diesem Zeitpunkt haben einige Kreditnehmende Hypothekenzinsen von um die 1 Prozent bekommen. Für diese Entwicklung ursächlich waren nicht zuletzt die stetig sinkenden EZB-Leitzinsen der Europäischen Zentralbank. Das allgemeine Zinsniveau und die Zinsen für Baugeld hängen also miteinander zusammen.

Leitzinsen verändern Pfandbriefzinsen

Konkret bedeutet ein steigender Leitzins höhere Zinsen auf Bundesanleihen. Bei diesen Finanzprodukten handelt es sich um von der Bundesrepublik Deutschland herausgegebene festverzinsliche Wertpapiere. An ihnen orientiert sich der Markt für Pfandbriefe. Damit gemeint sind Wertpapiere, die in aller Regel durch Immobilien oder Grundstücke besichert werden (sogenannte Hypothekenpfandbriefe).

Pfandbriefe für Immobilienkreditmarkt essenziell

Über die Ausgabe von Pfandbriefen refinanzieren Banken ihr Immobilienkreditgeschäft. Sie holen sich also auf diesem Weg das geliehene Geld vom Kapitalmarkt/von den Anlegern und Anlegerinnen zurück. Ziehen nun die Zinsen für Pfandbriefe an, steigen die Kosten für den Kreditgebenden. Um das auszugleichen, berechnet die Bank höhere Zinsen für das beantragte Baugeld.

Zusammengefasst sind Leitzins und Bauzins auf diese Weise miteinander verbunden:

  • EZB hebt (senkt) Leitzins an
  • Zinsen auf Bundesanleihen steigen (fallen)
  • Pfandbriefzinsen verteuern (verbilligen) sich
  • Banken erhöhen (reduzieren) die Bauzinsen

Im Jahr 2022 und 2023 hat die EZB ihre Leitzinsen nach oben geschraubt. Die Zinsen für Baugeld sind ebenfalls gestiegen. Seit Mitte 2023 wurde der Leitzins wiederum schrittweise gesenkt und liegt aktuell bei 2,5 Prozent. Auf diese Entwicklung hast du als Kreditnehmer/-in natürlich keinen Einfluss. Wohl aber auf andere Faktoren. Welche das im Detail sind, liest du im nächsten Abschnitt. Willst du die Zinsentwicklung im Blick behalten? Die Baufi24 Baugeld-Charts liefern dir tagesaktuelle Zahlen.

Baugeld: So profitierst du von günstigen Konditionen

Wie viel du am Ende für deine Immobilienfinanzierung zahlst, richtet sich nicht allein nach dem allgemeinen Niveau für Hypothekenzinsen. Mit diesen Tipps sicherst du dir günstigeres Baugeld:

Tipp 1: Weise eine solide Bonität nach

Bei jeder Kreditvergabe besteht für die Bank das Risiko, dass sie das geliehene Geld nicht oder nur unvollständig zurückbekommt. Beziehst du ein gutes, sicheres Einkommen? Hast du deine Rechnungen bisher immer pünktlich beglichen? Das verbessert deine persönliche Kreditwürdigkeit, die die Bank mit einer Bonitätsprüfung prüft. Dadurch gelangst du günstiger an Baugeld. Schließlich bieten Banken Hauskaufenden mit solider Bonität niedrigere Zinsen.

Tipp 2: Steuere genug Eigenkapital bei

Ebenfalls wichtig: Leihe dir möglichst wenig Baugeld von der Bank. Stemme stattdessen einen guten Teil deines Baudarlehens mit eigenen Mitteln. Dafür infrage kommen zum Beispiel: 

  • Bargeld
  • Guthaben auf Bankkonten
  • Wertpapiere
  • auszahlungsreife Bausparverträge
  • private Darlehen

Bewährt hat sich, wenigstens 20 Prozent der Gesamtkosten selbst zu tragen. Den anderen Teil finanzierst du bequem über das Baugeld.

Tipp 3: Gib eine höhere anfängliche Tilgungsrate vor

Schaue bei deiner Baufinanzierung auch auf eine angemessen große Tilgung. Diese lässt zwar deine monatliche Rate steigen. Im Gegenzug reduziert eine höherere Tilgungsrate aber deine Gesamtzinskosten eine effektive Einsparmöglichkeit beim Baugeld. Kannst du die monatliche Rate finanzieren, empfehlen die Baufi24 Expertinnen und Experten eine anfängliche Tilgungsrate von rund 3 Prozent.

Tipp 4: Lege die passende Zinsbindung fest

Für die Zinshöhe ebenfalls relevant ist deine gewählte Dauer der Zinsfestschreibung. Wer eine längere Zinsbindung nimmt, zahlt dafür einen kleinen Zinsaufschlag. Das kann sich jedoch lohnen: So schützt dich eine längere Zinsbindung besser vor steigenden Bauzinsen.

5. Biete weitere Sicherheiten an

Besitzt du bereits ein abbezahltes Eigenheim? Perfekt! Dieses lässt sich als zusätzliche Sicherheit beim Immobilienkauf hinterlegen. Hierfür gewähren Banken häufig günstigeres Baugeld. Dasselbe gilt bei einer Baufinanzierung zu zweit, wenn du eine weitere Person als Kreditnehmer/-in mit festen Einkünften in den Darlehensvertrag aufnimmst.

Wir machen für dich einen kostenlosen Baugeldvergleich und finden für dich günstiges Baugeld mit Top Konditionen: Dabei vergleichen wir die Angebote von über 500 Banken und beraten dich:

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Häufig gestellte Fragen: Baugeld

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