Baugenehmigung

Was ist eine Baugenehmigung und wann ist sie notwendig? Ob ein Bauvorhaben genehmigt werden muss, hängt von der einzelnen Gemeinde ab. Wir erklären, was du beim Hausbau rund um die Baugenehmigung wissen solltest.

Das Wichtigste in Kürze

Insbesondere bei einem geplanten Hausbau, aber auch bei einigen weiteren baulichen Tätigkeiten, ist meistens eine Baugenehmigung erforderlich.

Eine Baugenehmigung wird zum Beispiel für Terrassen bis zu einer bestimmten Größe, Carports und Wintergärten in der Mehrheit nicht benötigt.

Die Kosten für eine Baugenehmigung belaufen sich durchschnittlich auf ungefähr 0,5 Prozent der Baukosten.

Damit die Baubehörde die Genehmigung erteilt, werden einige Unterlagen benötigt. Das sind zum Beispiel eine Aufzeichnung des Architekten, eine technische Beschreibung des Gebäudes sowie ein Lageplan.

In diesem Ratgeber:
Author Florian
Experte Hausbau & Finanzierung
Aktualisiert am 15.01.2025

Was ist eine Baugenehmigung?

Bei einer Baugenehmigung handelt es sich um die Erlaubnis einer Behörde, die für das Durchführen eines Bauvorhabens benötigt wird. Erteilt werden Baugenehmigungen seitens der zuständigen Bauaufsichtsbehörde.

Die rechtliche Grundlage der Baugenehmigung für ein Haus ist zum einen das Baugesetzbuch sowie zum anderen die Bauverordnungen der einzelnen Bundesländer. Diese orientieren sich an der jeweiligen Musterbauordnung, die seitens der Landesministerien existieren.

Beim Hausbau ist die Baugenehmigung von zentraler Bedeutung. Ein Hausbau ohne Genehmigung wäre unrechtmäßig, falls es sich um ein genehmigungspflichtiges Bauvorhaben handeln sollte. Deshalb sollten sich Bauwillige frühzeitig um die Genehmigung kümmern.

Tipp für Hausbau und Baugenehmigung

Im Hinblick auf die Baugenehmigung für ein Haus kann es sinnvoll sein, beim Neubau nachgelagerte Bauvorhaben, wie zum Beispiel eine Garage oder einen Wintergarten, direkt mit einzuplanen.

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Wann wird eine Baugenehmigung benötigt?

Ab wann braucht man eine Baugenehmigung? Diese Frage ist vor dem Beginn der Bautätigkeit von großer Relevanz. Für die meisten Bauvorhaben wird in Deutschland eine Baugenehmigung benötigt. Notwendig ist eine baurechtliche Genehmigung insbesondere für den Neubau einer Immobilie, die anschließend zum Wohnen oder auch zur Immobilie als Kapitalanlage genutzt wird.

Die Baugenehmigung für den Hausbau ist ein klassisches Beispiel, wann eine Genehmigung durch das Bauamt zwingend notwendig ist. In erster Linie ist eine baurechtliche Genehmigung für folgende Vorhaben erforderlich:

  • Neubauten
  • An- und Umbauten
  • Dachgeschoßausbau
  • Gartenhäuser mit mehr als 75 m³ umbautem Raum
  • Terrassenüberdachung / Wintergärten mit einer Fläche von mehr als 30 m²

Klassische Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Reihenhäuser erfordern faktisch immer für den Bau eine Genehmigung durch die Behörde. Gleiches trifft auf den Ausbau des Dachgeschosses, den Hausanbau, größere Gartenhäuser sowie eine größere Terrassenüberdachung zu.

Lohnt sich eine Bauvoranfrage?

Mit einer Bauvoranfrage kannst du abklären, ob dein Bauvorhaben vom Grundsatz her genehmigt werden kann. Sinnvoll ist die Voranfrage unter der Voraussetzung, dass es sich um den Außenbereich handelt oder kein Bebauungsplan vorhanden sein sollte.

Was darf ohne Genehmigung gebaut werden?

Während ein Hausbau ohne Genehmigung in aller Regel nicht durchgeführt werden darf, gibt es auf der anderen Seite dennoch bestimmte Vorhaben, für die keine Baugenehmigung erforderlich ist. Das betrifft unter anderem Reparaturen, aus denen keine Veränderungen an der Immobilie resultieren. Aber auch für das zeitlich befristete Aufstellen bestimmter „Gebäude“, wie zum Beispiel einem Zelt, ist keine Baugenehmigung erforderlich.

Gleiches gilt für folgende Vorhaben: 

  • Carport und Gartenhaus (maximal 75 m³ umbauter Raum)
  • Terrasse (bis maximal 30 m²)
  • Vorbauten ohne einen Aufenthaltsraum
  • Solarenergieanlagen
  • Sonnenkollektoren

Bei manchen „Gebäuden“ ist vor allem die Größe entscheidend, ob für den Bau eine Genehmigung erforderlich ist oder nicht. Das trifft insbesondere auf einen Wintergarten, ein Gartenhaus und eine Terrasse zu.

Illustration Frau

Was kostet eine Baugenehmigung beim Hausbau?

Eine Baugenehmigung ist mit Kosten verbunden, die in den Bereich der sogenannten Baunebenkosten fallen. Diese solltest du auch bei der Finanzierung des Hausbaus berücksichtigen.

Für die Baugenehmigung sind Kosten von ungefähr 0,5 Prozent auf Basis der Baukosten (ohne Nebenkosten) realistisch. Darüber hinaus kannst du folgende Formel nutzen, um die ungefähren Kosten für die Baugenehmigung zu ermitteln:

Umbauter Raum in Kubikmetern * Bauwert in Euro pro Kubikmeter / 0,5 Prozent = Kosten der Baugenehmigung

Beispielrechnung: Wenn sich der umbaute Raum zum Beispiel auf 180 Kubikmeter beläuft und der Bauwert 2.500 Euro pro Kubikmeter beträgt, würden die Kosten der Baugenehmigung in etwa bei 2.250 Euro liegen.

Baunebenkosten nicht vergessen

Neben den Kosten für die Baugenehmigung solltest du ebenso eine Reihe anderer Baunebenkosten bei deiner Kalkulation nicht außer Acht lassen. Das sind unter anderem die Grunderwerbsteuer für den Grundstückskauf, das Architektenhonorar, Vermessungskosten, Ausgaben für ein Gutachten sowie Erschließungskosten.

Wie wird eine Baugenehmigung beantragt?

Es erfordert nur wenige Schritte, um eine Baugenehmigung zu beantragen. Am wichtigsten sind neben dem Bauantrag die Unterlagen, welche du für die Baubehörde zusammenstellen musst.

Du kannst dich an den folgenden drei Schritten orientieren, wenn du eine Baugenehmigung beantragen möchtest:

  • Schritt 1 – Fülle das Formular für den Bauantrag aus: Im ersten Schritt besorgst du dir – oftmals online möglich – das Formular für den Bauantrag und füllst es aus. Dort machst du eine Reihe von Angaben zu deiner Person sowie zum entsprechenden Bauvorhaben, damit sich die Baubehörde ein sehr gutes Bild zum geplanten Projekt machen kann.
  • Schritt 2 – Zusammenstellen der Unterlagen: Im zweiten Schritt stellst du eine Reihe von Unterlagen zusammen, die von der Baubehörde gesichtet werden. Die Dokumente sind von großer Bedeutung, denn fehlen Unterlagen, wird die Baubehörde in aller Regel keine Baugenehmigung erteilen. Zumindest verzögert sich der Vorgang, wenn du fehlende Dokumente nachzureichen hast.
  • Schritt 3 – Einreichen des Bauantrages: Im dritten Schritt reichst du deinen Bauantrag bei der zuständigen Baubehörde ein. Um auf Nummer sicher zu gehen, machst du das per Einschreiben, damit du im Zweifelsfall einen Nachweis über den Versand des Antrages nebst der Unterlagen hast.

Baufi24 Tipp zur Baugenehmigung

Bevor du den Bauantrag abgibst, prüfe diesen auf Vollständigkeit. Sollte die Baubehörde deinen Antrag auf Erteilung einer Baugenehmigung ablehnen, hast du die Möglichkeit, dagegen binnen vier Wochen Widerspruch einzulegen.

Welche Unterlagen werden beim Hausbau für die Baugenehmigung benötigt?

Es gibt eine Reihe von Unterlagen, die du zusammen mit dem Bauantrag zum Erteilen einer baurechtlichen Genehmigung einreichen musst, zum Beispiel den Bebauungsplan und eine Baubeschreibung.

Damit sich die Behörde ein möglichst gutes Bild zu deinem Bauvorhaben machen kann, sind in aller Regel folgende Dokumente erforderlich:

  • Bauzeichnung des Architekten
  • Entwässerungsplan
  • Baubeschreibung
  • Bebauungsplan
  • Bauzahlenberechnung
  • Technische Beschreibung der Immobilie
  • Angaben zur Erschließung
  • Angaben zur Statik
  • Unterlagen über Brand- und Schallschutz sowie zur Wärmedämmung
  • Lageplan des Katasteramtes
  • Berechnung der versiegelten Grundstücksflächen

Wie lange dauert eine Baugenehmigung?

Teilweise gibt es zwischen den Städten größere Unterschiede, welcher Zeitraum ab dem Einreichen des Bauantrages bis zum Erteilen der Baugenehmigung für den Hausbau vergeht. Die durchschnittliche Zeitspanne beläuft sich je nach Gemeinde auf mehrere Wochen bis zu wenigen Monaten.

Im Hinblick auf den Ablauf beim Hausbau solltest du beachten, die Baugenehmigung rechtzeitig zu beantragen. Das bedeutet, dass du den Bauantrag am besten mindestens drei bis vier Monate vor dem geplanten Baubeginn bei der Baubehörde einreichst.

Gültigkeit der Genehmigung beim Hausbau

Eine einmal erteilte Baugenehmigung ist zeitlich nicht unbefristet gültig. Je nach Bundesland und Bauvorhaben kannst du davon ausgehen, dass die Genehmigung für einen Zeitraum zwischen drei und fünf Jahren gültig ist. Innerhalb dieser Frist musst du dein geplantes Bauvorhaben begonnen und abgeschlossen haben.

Baugenehmigung erhalten und Haus sorglos bauen

Damit beim Haus selber bauen alles reibungslos verläuft, ist eine gewissenhafte Planung vorab von großer Bedeutung. Dazu gehört auch das rechtzeitige Erteilen einer Baugenehmigung als unabdingbare, rechtliche Grundlage für den Hausbau. Von den erfahrenen Finanzierungsexperten und -expertinnen von Baufi24 erhältst du eine umfassende Beratung rund um den Hausbau und das notwendige Baudarlehen.

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Häufig gestellte Fragen: Baugenehmigung

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