Darlehensvertrag

Was versteht man unter einem Darlehensvertrag? Einfach erklärt: Definition, Erklärung, Rechte, Pflichten und Inhalte bei Darlehensverträgen.

Das Wichtigste in Kürze

Unter einem Darlehensvertrag ist ein rechtsverbindliches Dokument zu verstehen, das die Rechte und Pflichten zwischen Darlehensgebenden und Darlehensnehmenden regelt.

Eine Darlehensvereinbarung enthält alle wesentlichen Informationen zum Darlehen, darunter neben der Kreditsumme auch Angaben zur Laufzeit, Tilgung und zu den Zinszahlungen.

Private Darlehensverträge, die Privatpersonen untereinander abschließen, sind oft günstiger als Bankkredite.

Bei einem geschäftlichen Darlehensvertrag, hier vergibt eine Bank das Darlehen, profitierst du als Verbraucher/-in von zusätzlichen Rechten.

In diesem Artikel:
Author Alexander Koch
Experte Kredite & Modernisierung
Aktualisiert am 04.02.2025

Was ist ein Darlehensvertrag?

Hast du vor, ein Eigenheim zu erwerben? Ehe du dafür einen Kaufvertrag unterschreibst, benötigst du in der Regel ein Immobiliendarlehen. Bei dem hierzu erforderlichen Darlehensvertrag handelt es sich laut gängiger Definition um ein rechtlich bindendes Dokument zwischen Darlehensgebenden und Darlehensnehmenden. Dieses regelt alle relevanten Konditionen und Bedingungen rund um die Baufinanzierung. Die gesetzliche Grundlage hierfür bildet der § 488 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch).

Bei Darlehensverträgen wird zwischen 2 Arten unterschieden:

  • Privater Darlehensvertrag: Hier sind sowohl Darlehensgebende als auch Darlehensnehmende Privatpersonen.
  • Geschäftlicher Darlehensvertrag: Bei diesem ist die/der Darlehensnehmende eine Privatperson und die/der Darlehensgebende eine professionelle Finanzdienstleisterin/ein professioneller Finanzdienstleister, meist eine Bank.

Was beinhaltet ein Darlehensvertrag?

Der Darlehensvertrag für eine Immobilienfinanzierung legt die Rechte und Pflichten der beteiligten Vertragsparteien fest. Zu den typischen Bestandteilen zählen: 

  • Darlehenssumme: Betrag, den die/der Darlehensnehmende erhält.
  • Laufzeit: Zeitspanne, bis das Darlehen vollständig zurückgezahlt ist.
  • Tilgung: Die Rückzahlung erfolgt in der Regel entweder über monatliche Raten oder am Ende der Laufzeit in einem Betrag.
  • Zinsen und weitere Kosten: Es werden die Zinshöhe (also die Gebühr), die Zahlungszeitpunkte (monatlich, jährlich, am Ende der Laufzeit) sowie alle zusätzlichen Gebühren angeführt.
  • Sicherheiten: Für größere Darlehen hat der Darlehensnehmende üblicherweise eine Sicherheit zu stellen. Das ist in der Darlehensvereinbarung ebenfalls vermerkt.
  • Sondertilgungsoptionen: Im Darlehensvertrag steht oft, ob außerplanmäßige Rückzahlungen zulässig sind und wenn ja, in welcher Höhe.
  • Verzug: Sollte die/der Darlehensnehmende seinen Zahlungsverpflichtungen nicht pünktlich nachkommen, können Verzugszinsen erhoben werden.
  • Vorfälligkeitsentschädigung: Falls die/der Darlehensnehmende den Kredit früher als vereinbart zurückzahlt, muss sie/er normalerweise eine Vorfälligkeitsentschädigung leisten.

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Darlehensvertrag Muster: Beispielaufbau eines Darlehensvertrags

Darlehensvertrag zwischen:

  1. Darlehensgeber/-in: Name, Vorname, Anschrift
  2. Darlehensnehmer/-in: Name, Vorname, Anschrift

Inhalte:

  • Vertragsgegenstand
  • Auszahlung
  • Zinsen
  • Tilgung
  • Sicherheiten
  • Zahlungsverzug
  • Kündigung/Vorzeitige Rückzahlung
  • Schlussbestimmungen
  • Ort, Datum und Unterschrift
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In diesem Artikel:

Privater Darlehensvertrag oder Bankkredit?

Einen Darlehensvertrag kannst du entweder mit einer Privatperson, etwa einer/einem Verwandten, oder mit einem Kreditinstitut abschließen. Beide Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile.

Darlehensvertrag privat

Vorteile
Nachteile
keine Bonitätsauskunft notwendig
Kreditgebende tragen erhöhtes Risiko für einen Zahlungsausfall
Kreditwürdigkeit muss nicht nachgewiesen werden
privates Verhältnis kann insbesondere bei Zahlungsproblemen leiden
meist geringere oder keine Zinsen
Darlehensvertrag zwischen Privatleuten kann Unklarheiten/Fehler enthalten
Darlehensvertrag von privat wirkt sich nicht negativ auf den Schufa-Score aus
bei hohen zinslosen Darlehen kann das Finanzamt unter Umständen eine Schenkung annehmen und Steuern erheben
Darlehen unter Privatpersonen bietet grundsätzlich mehr Gestaltungsfreiräume bezüglich der Konditionen bzw. Rückzahlung
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Bankkredit

Vorteile
Nachteile
Darlehensvertrag wird von Fachleuten angefertigt
Kreditvergabe setzt ausreichende Bonität voraus
gute Planbarkeit, da Vertragslaufzeit fest vereinbart ist
Zinsen sind für gewöhnlich etwas teurer
Banken können ebenso höhere Darlehen vergeben
Darlehen beeinflusst Schufa-Score negativ
bei einem Verbraucherdarlehensvertrag haben Darlehensnehmende zusätzliche Rechte, bspw. ein Widerrufsrecht
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Eigenkapitalquote erhöhen durch privates Darlehen

Mit einem privaten Darlehen kannst du den Eigenkapitalanteil an deiner Immobilienfinanzierung steigern. Vorteil: Bestreitest du mindestens 20 bis 30 Prozent der Kaufsumme mit Eigenkapital, profitierst du häufig von besseren Hypothekenzinsen.

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Was muss ich bei einem privaten Darlehensvertrag beachten?

Schließt du einen Darlehensvertrag privat mit jemandem aus der Familie ab, solltet ihr das in schriftlicher Form tun. Um nichts zu vergessen, ist es außerdem empfehlenswert, eine verlässliche Vorlage zu verwenden. Diese muss die einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen berücksichtigen, die in erster Linie in den § 488 bis 505 BGB stehen. Ferner ist es möglich, dass Privatpersonen ein zinsloses Darlehen vergeben. Der Aufbau eines privaten Darlehensvertrags sollte grundsätzlich dem eines geschäftlichen Vertrags entsprechen. Damit später keine Unstimmigkeiten entstehen, hat die Vereinbarung präzise Angaben zu enthalten, insbesondere zu:

  • Verzinsung
  • Laufzeit
  • Rückzahlung

Sicherheiten beim privaten Darlehensvertrag

Möchtest du dir einen höheren Geldbetrag von einem Familienmitglied leihen? Zum Schutz der Darlehensgebenden Person stellst du dann eine Kreditsicherheit. Auf diese erhält die bzw. derjenige Zugriff, sofern du das Darlehen nicht zurückzahlen kannst. Zur Sicherungsübereignung bei privaten Darlehen eignen sich bspw.: 

  • Pkw
  • Schmuck
  • Uhren
  • Münzsammlungen

Darüber hinaus ist es denkbar, im Rahmen einer Sicherungsabtretung den Anspruch auf Gehaltszahlungen die/den Darlehensgebende/-n zu übertragen.

Wie ist der Ablauf bei einem Darlehensvertrag der Bank?

Der Abschluss einer Darlehensvereinbarung mit einer Bank gliedert sich in mehrere Schritte. Orientiere dich an folgendem Ablauf: 

  1. Finanzierungsbedarf klären: Ermittle, wie viel Geld du für dein Vorhaben benötigst.
  2. Kreditvergleich machen: Vergleiche die Angebote mehrerer Banken, um dir die besten Konditionen zu sichern.
  3. Antrag stellen: Beantrage das Darlehen und übermittle die notwendigen Unterlagen für die Baufinanzierung bzw. für den Verbraucherkredit.
  4. Bonitätsprüfung durchführen: Anhand der eingereichten Dokumente und weiterer Informationen überprüft die Bank die Kreditwürdigkeit der/des Darlehensnehmenden.
  5. Darlehensbewilligung und Auszahlung: Hast du eine Finanzierungszusage erhalten, bekommst du das Darlehen zum vereinbarten Zeitpunkt ausgezahlt. Bei Immobilienfinanzierungen erfolgt davor noch eine notarielle Beurkundung sowie eine Grundschuldbestellung.

Tipps für den passenden Darlehensvertrag

Setzt du einen privaten Darlehensvertrag selbst auf, nimm dir dafür ausreichend Zeit und nutze ein Muster. Für einen optimalen Darlehensvertrag haben wir zudem diese Tipps: 

  • Darlehensbetrag: Überlege dir genau, wie viel Geld du benötigst und welchen Betrag du später inklusive Zinsen zurückzahlen kannst.
  • Darlehenslaufzeit: Im Vertrag sollte immer stehen, bis wann das Darlehen getilgt sein muss. Das schafft eine bessere Planbarkeit und beugt Missverständnissen vor.
  • Darlehenszinsen: Vereinbare schriftlich, ob und in welcher Höhe Zinsen zu zahlen sind. Ist das Darlehen zinsfrei, achte darauf, dass das Finanzamt keine Schenkungssteuer erheben kann.

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Häufig gestellte Fragen: Darlehensvertrag

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