Jede Darlehensvergabe ist für die Bank mit dem Risiko verbunden, das ausgezahlte Kapital nicht oder nur teilweise zurückzuerhalten. Gegen ein solches Szenario muss sich das Finanzinstitut absichern. Hierzu bewertet es vor Bewilligung einer Hauskauf-Finanzierung, ob die Darlehensnehmenden in der Lage sind, die aus dem Immobilienkredit entstehenden Zahlungsverpflichtungen dauerhaft zu erfüllen.
Die hierfür ermittelte Kreditwürdigkeit wird ebenso als Bonität bezeichnet. Der Begriff umfasst sowohl die Zahlungsfähigkeit als auch den Zahlungswillen der Kreditnehmer/-innen. Im Zuge einer Bonitätsprüfung erhebt und verarbeitet die Bank diese Informationen:
- persönliche Daten
- wirtschaftliche Situation
- Zahlungsverhalten
Zur Einstufung der Kreditwürdigkeit interessiert sich das Finanzinstitut insbesondere für die Einkünfte der Immobilieninteressierten. Dabei spielt nicht allein die Höhe, sondern ebenso die Verlässlichkeit der monatlichen Bezüge eine entscheidende Rolle. Weiterhin bringt die Bank in Erfahrung, ob Sie aktuell verschuldet sind und alle bisherigen Forderungen pünktlich beglichen haben.
Fällt die Überprüfung der Bonität positiv aus, bewilligt die Bank die gewünschte Immobilienfinanzierung. Somit ist eine ausreichend hohe Kreditwürdigkeit Voraussetzung, um ein Baudarlehen zu erhalten. Und noch mehr: Hausbauende mit solider Bonität kommen für gewöhnlich in den Genuss besserer Zinskonditionen. Denn für sie schätzt die Bank die Gefahr eines Kreditausfalls deutlich geringer ein.
Überdies achtet die Bank bei der Vergabe einer Baufinanzierung auch auf die Höhe des Eigenkapitals. Damit ist der Teil der finanziellen Mittel gemeint, über welchen Sie frei verfügen können – ohne dass dieser an einen Dritten zurückgezahlt werden muss. Beispiele für Eigenkapital sind:
- Bargeld
- Bankguthaben
- Wertpapiere
- zuteilungsreife Bausparverträge
Normalerweise wird beim Anbieten von Immobilienkrediten erwartet, dass eigenes Kapital oder ein gleichwertiger Eigenkapitalersatz zum Hauskauf beisteuert wird. Ein Mindestbetrag von 20 Prozent des Kaufpreises gilt dabei als üblich. Mit diesem können Sie zumindest die Nebenkosten beim Hauskauf abdecken. Denn die Notarkosten und Grundbuchkosten sowie die Grunderwerbsteuer und gegebenenfalls die Maklerprovision finanzieren die Banken in der Regel nicht mit.
Insofern ist es wichtig, wenigstens 20 Prozent des Hauspreises aus eigenen finanziellen Rücklagen zu bestreiten. Darüber hinaus reduzieren Sie mit einer höheren Eigenkapitalquote das Kreditausfallrisiko für die Bank. Diese gewährt im Gegenzug geringere Hypothekenzinsen. Zugleich vermindern viele Eigenmittel den benötigten Kreditbetrag. Ein niedrigeres Immobiliendarlehen wiederum lässt sich rascher zurückführen.