Energieeffizientes Bauen

Energieeffizienter Hausbau: Worum geht es? Vor- und Nachteile, staatliche Förderungen, hilfreiche Tipps. Informiere dich hier.

Das Wichtigste in Kürze

Energieeffizientes Bauen ermöglicht es dir, den Energieverbrauch deines neuen Eigenheims effektiv und dauerhaft zu senken.

Ein energieeffizientes Haus ist optimal gedämmt, luftdicht und verfügt über ein modernes, nachhaltiges Heiz- sowie Lüftungssystem.

Mit einer energieeffizienten Immobilie schonst du nicht nur die Umwelt, sondern profitierst auch von einem besseren Wohnklima und beständig niedrigeren Energiekosten.

Der energieeffiziente Hausbau wird durch den Staat über verschiedene KfW-Förderprogramme unterstützt.

In diesem Artikel:
Author Florian
Experte Hausbau & Finanzierung
Aktualisiert am 02.01.2025

Was bedeutet energieeffizientes Bauen?

Rund 35 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland entfallen auf private und öffentliche Gebäude. Sie sind zudem für fast 30 Prozent der CO-2-Emissionen verantwortlich. Deshalb ist energieeffizientes Bauen so essenziell. Damit gemeint sind Bauarten, die auf einen möglichst geringen Energieverbrauch bzw. Primärenergiebedarf von Immobilien abzielen. Das lässt sich durch mehrere Maßnahmen, wie bspw. den Einbau einer modernen Wärmedämmung und eines effizienten Heizsystems, realisieren.

Energieeffizienter Hausbau: gesetzliche Grundlage

Alle Anforderungen an ein energieeffizientes Haus regelt das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das seit 2020 in Kraft ist. Es schreibt insbesondere vor, welche energetische Qualität energieeffiziente Immobilien erreichen müssen. Die gesetzlichen Vorgaben gelten grundsätzlich sowohl für Neubauprojekte als auch für Bestandsimmobilien.

Was bedeutet Primärenergie?

Die Primärenergie bzw. der Primärenergiebedarf entspricht der Gesamtenergie, die erforderlich ist, um den Endenergiebedarf eines Gebäudes zu decken. Den ebenso als Primärenergiebedarf bezeichneten Kennwert findest du im Energieausweis.

So gehst du vor:
  • Informiere dich:

    Bei uns findest du Antworten auf alle deine Fragen und beste Konditionen für deine individuelle Immobilienfinanzierung!

  • Berechne deine Baufinanzierung:

    Spiele alle Varianten durch und finde deine perfekte Finanzierung.

  • Fordere dein persönliches Angebot an:

    Wir vergleichen die Zinsen von über 500 Banken und beraten dich zu allen Fragen rund um deine Finanzierung.

In diesem Artikel:

Was kennzeichnet ein energieeffizientes Haus?

Damit ein Gebäude als energieeffizient gilt, muss es verschiedene Merkmale erfüllen. Für ein energieeffizientes Haus ist charakteristisch: 

  1. Optimale Wärmedämmung: Außenwände, Dach und Kellerdecke sind solide gedämmt, um den Wärmeverlust zu minimieren. Moderne Fenster (für gewöhnlich mit Dreifachverglasung) sorgen für einen verlässlichen Wärmeschutz.
  2. Luftdichtes Gebäude: Eine luftdichte Gebäudehülle hält die Wärme in den Räumen und schützt die Baukonstruktion vor Feuchtigkeit.
  3. Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung: Über eine Lüftungsanlage lassen sich Luftfeuchtigkeit und Gerüche aus den Räumen transportieren. Das System verhindert einen Schimmelbefall und trägt zu einem guten Raumklima bei.
  4. Effizientes Heizsystem, das erneuerbare Energien verwendet: Für Neubauten innerhalb eines Neubaugebiets (mit Bauantrag ab 1.1.2024) schreibt das GEG vor, dass die installierte Heizung mindestens 65 Prozent der erzeugten Wärme aus erneuerbaren Energien gewinnt. Mit einer Wärmepumpe, Pelletheizung, einem Holzvergaserkessel oder Solarthermie kannst du außerdem nachhaltig Heizkosten sparen.

Übersicht der energetischen Standards von Gebäuden

Hast du vor, ein Energieeffizienzhaus zu bauen, sind dir vielleicht bereits einige Begriffe zu den unterschiedlichen Standards begegnet. Vorab: Nicht jede Bezeichnung ist eindeutig definiert. An dieser Stelle kannst du dir einen ersten Überblick verschaffen:

  • Niedrigenergiehaus: Im Vergleich zu einer gewöhnlichen Immobilie weist ein Niedrigenergiehaus einen deutlich geringeren Energieverbrauch auf.
  • Passivhaus: Dank energiesparender Baumaterialien, spezieller Lüftung und hochwertiger Wärmedämmung erreicht dieser Gebäudetyp die höchste Energieeffizienzstufe. Das Passivhaus bezieht die meiste Energie aus externen Quellen (passiv), etwa aus der Sonne.
  • Nullenergiehaus: Eine solche Immobilie produziert über das gesamte Jahr genauso viel Energie, wie sie verbraucht. Die Energiebilanz des Hauses ist also ausgeglichen.
  • Effizienzhaus: Damit ist ein energetischer Qualitätsstandard für Wohnimmobilien gemeint, den die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) festlegt.
  • Energieautarkes Haus: Das Gebäude deckt seinen gesamten Energiebedarf aus regenerativen Energien. Es ist somit unabhängig (autark) von externen Energiequellen.
  • 3-Liter-Haus: Ein solches gilt als Ultra-Niedrigenergiehaus, da die benötigte Primärenergie je Quadratmeter und Jahr dem Energiebetrag von lediglich 3 Litern Heizöl (Heizöläquivalent) entspricht.
  • Plusenergiehaus: Dieses erzeugt über das Jahr mehr Energie als es verbraucht. Das Plusenergiehaus gewinnt seine Energie häufig über Wärmepumpen, aus dem Wind oder der Sonne.
  • Referenzhaus: Darunter sind die gesetzlichen Mindestanforderungen an einen energieeffizienten Immobilienbau nach dem GEG zusammengefasst.

Welche Bauweise ist besonders energieeffizient?

Wer ein rundum nachhaltiges Energieeffizienzhaus bauen will, trifft bspw. mit einem Plusenergiehaus oder Effizienz­haus 40 die richtige Wahl.

Warum lohnt sich ein energieeffizientes Haus?

Energieeffizientes Bauen leistet nicht nur einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Durch einen nachhaltigen Hausbau sparst du auch dauerhaft Energie ein, was deine monatlichen Kosten reduziert.

Energieeffizientes Haus bauen: Vorteile und Nachteile

In aller Regel überwiegen die Argumente, die für ein energieeffizientes Bauen sprechen. Vor einer Entscheidung solltest du aber ebenfalls die Nachteile kennen, die ein energieeffizienter Hausbau mit sich bringen kann.

Vorteile Energieeffizientes Haus
Nachtteile Energieeffizientes Haus
  • niedrigere Energiekosten dank eines geringeren Energieverbrauchs
  • verbessertes Raum- bzw. Wohnklima
  • teilweise autarke Energieversorgung
  • größere Unabhängigkeit von fossiler Energie
  • höherer Immobilienwert
  • schont Umwelt und Klima
  • Fördergelder verringern den finanziellen Aufwand
  • (deutlich) höhere Hausbau-Kosten
  • strikte Vorgaben für einen Effizienzhaus-Standard
  • Planung und Realisierung erfordern fundiertes Spezialwissen
  • womöglich etwas längere Bauzeit

Baufi24 Tipp: Kosten sparen

Möchtest du ein Energieeffizienzhaus bauen, ergeben sich verschiedene Einsparmöglichkeiten. Unser Baufi24 Team informiert dich dazu jederzeit in einem persönlichen Beratungsgespräch.

Kostenlose Beratung

Energieeffizientes Bauen: Welche Förderungen gibt es?

Auch der Staat unterstützt den Bau von Eigenheimen vor allem, wenn sie energiesparend sind. Dazu gibt es diverse Bauförderungen.

KfW-Förderung

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW, ist Deutschlands wichtigste Förderbank. Als solche bietet sie privaten Hausbauenden unterschiedliche KfW-Förderungen an. Soll dein neues Eigenheim so wenig Energie wie möglich verbrauchen, kannst du einen Teil des Hausbaus eventuell hierüber finanzieren:

  • KfW 296: Dieser Kredit fördert den klimafreundlichen Neubau im Niedrigpreisbereich für Wohnimmobilien. Voraussetzung dafür: Das Eigenheim muss sowohl klimaschonend (unter anderem mindestens Effizienzhaus-Stufe 55) als auch flächeneffizient sein.
  • KfW 297, 298: Hier unterstützt die Förderbank einen klimafreundlichen Neubau im Bereich Wohnimmobilien. Du kannst förderberechtigt sein, wenn dein Eigenheim wenigstens die Effizienzhaus-Stufe 40 erreicht und weitere Bedingungen erfüllt.
  • KfW 300: Das Programm richtet sich an Familien, die ein energieeffizientes Haus bauen. Auch hier verlangt die Förderbank, dass die Immobilie unter anderem mindestens der Effizienzhaus-Stufe 40 entspricht.
  • Ergänzend: KfW 270: Photovoltaikanlagen und andere Systeme zur Wärme- und Stromerzeugung, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden, lassen sich über diese Förderung finanzieren. Sie kann außerdem eine Alternative zu einem Solarkredit sein. Der KfW 270 ist generell mit dem KfW 297, 298 oder dem KfW 300 kombinierbar.

BEG-Förderung

Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude, besser als BEG-Förderung bekannt, lassen sich Sanierungen von Bestandsimmobilien finanzieren. Dabei sind Komplettsanierungen zum Effizienzhaus genauso förderfähig wie energetische Einzelmaßnahmen in diesen Bereichen:

  • Gebäudehülle: bspw. Dämmung der Immobilie und Einbau neuer Fenster
  • Anlagentechnik: bspw. Installation eines Lüftungssystems
  • Systeme zur Wärmeerzeugung: bspw. Anschaffung solarthermischer Anlagen und elektrisch betriebener Wärmepumpen
  • Heizungsoptimierung: bspw. Dämmung von Heizungsrohren
  • Fachliche Planung/Bauliche Begleitung: für die genannten Bereiche bzw. Maßnahmen beantragbar

5 Baufi24 Tipps für energieeffizientes Bauen

Willst du durch einen nachhaltigen Hausbau dauerhaft Energie sparen? Unsere Expertinnen und Experten haben folgende Tipps für dich: 

  1. Energieeffizienz von Anfang an einplanen: Für einen reibungslosen Ablauf deines Bauprojekts solltest du vorab und sehr gründlich deinen Hausbau planen. Lasse dazu ein vollständiges Energiesparkonzept von einem Profi anfertigen.
  2. Auf die Wahl des Grundstücks achten: Zum Bau eines Effizienzhauses benötigst du ein dafür geeignetes Grundstück. Zentrale Faktoren beim Grundstückskauf sind insbesondere die Größe, Lage, die Art (erschlossen oder nicht erschlossen) und die Bodenbeschaffenheit des Anwesens.
  3. Mit regionalen Baufirmen bauen: Kurze Anfahrts- und Transportwege sparen zum einen Zeit, zum anderen schonen sie die Umwelt. Beauftrage deswegen am besten Baufirmen aus der näheren Umgebung. Dabei wichtig: Die Unternehmen müssen unbedingt Erfahrung im energieeffizienten Bauen haben.
  4. Baumängel vermeiden: Setze auf eine versierte Bauleiterin bzw. einen versierten Bauleiter und lasse die Arbeiten von einer Expertin oder einem Experten für Energieeffizienz (EEE) begleiten und überwachen. Dadurch minimierst du das Risiko für auftretende Baumängel enorm. Hast du bspw. vor, den KfW 296, KfW 297, 298 oder KfW 300 zu beantragen, ist eine bzw. ein EEE ohnehin Pflicht.
  5. Optimale Finanzierung wählen: Sichere dir für deine Baufinanzierung ein zinsgünstiges Annuitätendarlehen, das ganz zu deinen individuellen Bedürfnissen und Anforderungen passt. Möchtest du dich nicht auf eine bestimmte Ratenhöhe festlegen, kannst du zudem einen flexiblen Kredit abschließen.

Gern bieten wir dir eine unverbindliche, kostenlose Beratung zum Thema Baudarlehen, Hausbau-Kosten und Fördermöglichkeiten. 

Dein Finanzierungspartner für den Bau klimafreundlicher Wohnimmobilien: Unser Baufi24 Team unterstützt nachhaltiges, energieeffizientes Bauen, indem es dafür maßgeschneiderte Finanzierungslösungen entwickelt. Wir vergleichen die Angebote von über 500, unterstützen dich bei der Zusammenstellung aller notwendigen Unterlagen sowie bei der optimalen Nutzung von Fördermitteln. 

Häufig gestellte Fragen: energieeffizientes Bauen

* Stand 30.12.2024. Alle Informationen auf dieser Seite sind unter Vorbehalt. Zinsen und Konditionen sowie Inhalte und Status der Förderprogramme sowie Anforderungen an Standards können sich jederzeit ändern.

Artikel teilen:

Top Bewertungen im Überblick
Top bewertet und vielfach ausgezeichnet

EM0824 BauFi TÜV Siegel Preis Siegel Preis