Grundschulddarlehen

Was ist ein Grundschulddarlehen und wie hoch sind die Zinssätze bei dieser Form der Baufinanzierung? Wir geben dir eine einfache Definition des Begriffs Grundschulddarlehen an die Hand und zeigen dir die Vorteile des Darlehens.

Das Wichtigste in Kürze

Ein Grundschulddarlehen ist eine gängige Form der Baufinanzierung bzw. Immobilienfinanzierung, bei der ein Grundstück oder eine Immobilie als Sicherheit dient. 

Bevor die Kreditsumme ausgezahlt wird, erfolgt die Eintragung der Grundschuld ins Grundbuch. Dafür ist ein Termin bei einer Notarin bzw. einem Notar notwendig. 

Der Zinssatz bei einem Grundschulddarlehen hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Beleihungswert der Immobilie und der Bonität der Kreditnehmenden ab. In der Regel sind die Zinsen niedriger als bei unbesicherten Krediten 

Ein Grundschulddarlehen bietet verschiedene Vorteile, wie z. B. niedrigere Zinsen, hohe Kreditsummen und mehr Flexibilität im Vergleich zu unbesicherten Krediten. 

In diesem Artikel:
Author Baufi24
Experten & Expertinnen für Baufinanzierungen
Aktualisiert am 20.12.2024

Definition: Was ist ein Grundschuldarlehen?

Setzt du dich mit den Finanzierungsmöglichkeiten für die Anschaffung deiner Traumimmobilie auseinander, wirst du schnell auf das sogenannte Grundschulddarlehen stoßen. Dieses Darlehen ist eine gängige Form der Immobilienfinanzierung bzw. Baufinanzierung

Beim Grundschulddarlehen lässt die kreditgebende Bank als Sicherheit eine sogenannte Grundschuld auf ein Grundstück oder eine Immobilie eintragen. Die Grundschuld wird ins Grundbuch eingetragen und dient der Bank als Absicherung dafür, dass das Darlehen zurückgezahlt wird. Eingetragen wird die Grundschuld in Höhe der Kreditsumme, bevor diese ausgezahlt wird. Jedoch sinkt die Grundschuld nicht gleichmäßig mit der Restschuld, sondern bleibt immer gleich. Hast du das Grundschulddarlehen vollständig abbezahlt, kann die Grundschuld weiterhin in der zu Beginn vereinbarten Höhe im Grundbuch bestehen bleiben. Nach Abbezahlung des Kredits, erhältst du im Normalfall eine Löschungsbewilligung von der Bank. Nach Erhalt dieser entscheidest du, ob die Grundschuld kostenpflichtig gelöscht oder als Eigentümergrundschuld kostenfrei im Grundbuch belassen werden soll. Die Grundschuld existiert dann unabhängig vom Kredit weiter. Gelöscht werden kann die Grundschuld nur per Antrag und mit Zustimmung des Gläubigers, in der Regel der Bank. Weißt du bereits, dass die Immobilie in Zukunft verkauft werden soll, kann die Löschung sinnvoll sein. Die Beibehaltung der Grundschuld kann sich hingegen für dich lohnen, wenn du später eine zweite Immobilie kaufen oder ein Modernisierungskredit aufnehmen möchtest. 

Wie funktioniert ein Grundschulddarlehen?

Die einzelnen

Damit du ein Grundschulddarlehen aufnehmen kannst, benötigst du ein Grundstück oder eine Immobilie. Du kannst auch das Objekt nutzen, dass du kaufen möchtest, wenn du dir gerade den Traum vom eigenen Haus erfüllen möchtest. Dein Grundstück bzw. deine Immobilie zählt dann als Sicherheit und die Grundschuld wird in das Grundbuch eingetragen. Die Höhe der Grundschuld entspricht dabei in der Regel der Kreditsumme. In seltenen Fällen kann die Summe auch darüber hinausgehen, um zusätzliche Kosten abzudecken. 

Mit der Eintragung in das Grundbuch erhält die Bank das Grundpfandrecht an deiner Immobilie. Kommt es zu einer Zahlungsunfähigkeit, kann die Bank also deine Immobilie verwerten, um die restlichen Schulden zu begleichen. Eine solche Verwertung wäre z. B. eine Zwangsversteigerung. Nachdem die Grundschuld eingetragen wurde, erhältst du als Kreditnehmerin bzw. Kreditnehmer das Darlehen ausgezahlt. 

Bei der Rückzahlung deines Darlehens sind die monatlichen Raten fristgerecht an die kreditgebende Bank zu zahlen, um eine Verwertung der Immobilie zu vermeiden. Nach der vollständigen Tilgung deines Darlehens, kannst du dich entscheiden, die Grundschuld wieder löschen zu lassen oder sie beizubehalten. Lässt du die Grundschuld im Grundbuch stehen, kannst du sie in Zukunft zur Aufnahme weiterer Darlehen nutzen.  

Unterschied zu Hypotheken

Grundschulden und Hypotheken gelten beide als Grundpfandrechte und dienen als Sicherheit bei einem Immobilienkredit. Allerdings nimmt die Höhe der Hypothek mit der Tilgung des Kredits ab und erlischt nach der vollständigen Rückzahlung des Hypothekendarlehen. Somit ist eine Hypothek spezifisch an einen Kredit gebunden und kann nicht wiederverwendet werden. 
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In diesem Artikel:

Wie hoch ist der Zinssatz bei einem Grundschulddarlehen?

Die Höhe deines Grundschulddarlehens und des dazugehörigen Zinssatzes hängt unter anderem vom Wert deiner Immobilie und deiner Bonität ab. Die Kreditsumme entspricht in den meisten Fällen dem Beleihungswert der Immobilie. Der Beleihungswert bezeichnet eine Summe, die die Bank im Falle einer Versteigerung oder eines Verkaufs mit ziemlicher Sicherheit für die Immobilie, auch über die Jahre hinweg, bekommt. 

Der Zinssatz bei Grundschulddarlehen fällt im Vergleich zu unbesicherten Krediten in der Regel niedriger aus, da die Immobilie für die Bank als Sicherheit dient. Oftmals zahlst du nur die Hälfte oder weniger an Zinsen 

Grundschulddarlehen-Rechner

Mit unserem Darlehensrechner kannst du einfach herausfinden, wie hoch die Zinsen für dein Grundschulddarlehen beispielhaft ausfallen können. 

Welche Vorteile hat ein Grundschulddarlehen?

Ein Grundschulddarlehen bietet zahlreiche Vorteile, insbesondere im Vergleich zu unbesicherten Krediten. Diese Vorteile machen das Darlehen zu einer beliebten Wahl für Baufinanzierungen und Immobilienfinanzierungen. Zu den Vorteilen zählen: 

  • Niedrige Zinsen: Da die kreditgebende Bank durch die Grundschuld eine Sicherheit hat, ist das Risiko eines Zahlungsausfalls für sie geringer. Dadurch profitierst du im Normalfall von niedrigeren Zinsen 
  • Hohe Kreditsumme: Ein Grundschulddarlehen ermöglicht es, höhere Kreditsummen aufzunehmen, da die Immobilie als Kreditsicherheit dient. Dadurch können auch größere Projekte wie der Kauf oder Bau einer Immobilie finanziert werden. 
  • Langfristige Finanzierung: Grundschulddarlehen sind meist langfristig ausgelegt und bieten somit eine bessere Planbarkeit. Zudem kannst du mit einer längeren Laufzeit die monatlichen Raten reduzieren. 
  • Flexibilität: Im Vergleich zur Hypothek bietet eine Grundschuld eine höhere Flexibilität, da sie auch nach der Tilgung des Darlehens für weitere Kredite genutzt werden kann.  

Grundschulddarlehen als Baufinanzierung

Baust oder kaufst du dir ein eigenes Haus, ist es üblich, dieses über ein Grundschulddarlehen zu finanzieren. Mit der Grundschuld als Sicherheit kannst du deine Finanzierungskosten senken und bessere Konditionen für deinen Immobilienkredit erhalten. Daher eignen sich Grundschulddarlehen, um den Bau oder Kauf der eigenen vier Wände zu verwirklichen.  

Besonders beliebt für die Baufinanzierung bzw. Immobilienfinanzierung sind Grundschulddarlehen als Annuitätendarlehen. Dabei wird der Zinssatz des Grundschulddarlehens für einen bestimmten Zeitraum, also die Zinsbindungsfrist, festgeschrieben. Die monatlichen Raten bleiben bei dieser Darlehensart über die gesamte Laufzeit konstant. Durch die Wahl der anfänglichen Tilgung kannst du die Höhe der monatlichen Raten individuell steuern. Nach Ablauf der Sollzinsbindung hast du die Möglichkeit, eine Anschlussfinanzierung bei deiner bisherigen Bank oder eine Umschuldung bei einem anderen kreditgebenden Institut in Anspruch zu nehmen. 

Kostenloser Beratungstermin

Bei allen Fragen rund um Grundschulddarlehen, Baufinanzierungen oder den Immobilienkauf stehen wir dir gerne unterstützend zur Seite. Wir vergleichen die Angebote von über 500 Banken und suchen gemeinsam mit dir die optimale Finanzierung für deine Vorhaben aus. So sparst du dir Zeit und Nerven. Vereinbare einfach einen kostenlosen und unverbindlichen Termin für dein Grundschulddarlehen. Wir helfen dir, die passende Finanzierung für deinen Immobilientraum zu finden. 

Grundschulddarlehen beantragen und Grundschuld eintragen: Wie läuft das ab?

Die Aufnahme eines Grundschulddarlehens ist etwas aufwändiger als bei einem gewöhnlichen Kredit: 

  1. Grundschulddarlehen anfragen: Als Erstes fragst du bei einer Bank oder über einen Vermittler ein Grundschulddarlehen an und reichst alle nötigen Unterlagen ein.
  2. Bonitätsprüfung: Die Bank prüft deine Bonität und in welcher Höhe dein Grundstück bzw. deine Immobilie beliehen werden kann.
  3. Kreditentscheidung: Bist du als kreditnehmende Person geeignet, werden die Konditionen für deinen Kredit festgelegt.
  4. Grundbuchbestellungsformular: Anschließend erhältst du von der Bank ein Grundbuchbestellungsformular, in dem unter anderem die Höhe der Grundschuld festgehalten ist.
  5. Notartermin: Mit den Unterlagen der Bank begibst du dich dann zu einer Notarin oder einem Notar, um die Eintragung der Grundschuld vorzubereiten. Daraufhin folgt ein Beurkundungstermin, nach dem die Grundschuldbestellungsurkunde von der Notarin bzw. dem Notar an das Grundbuchamt gesendet wird. 
  6. Abschluss des Kreditvertrages: Nach 3 bis 6 Wochen kommt die Urkunde zurück. Eine Ausfertigung mit einem aktualisierten Grundbuchauszug kannst du bei der Bank einreichen.
  7.  Auszahlung der Kreditsumme: Erst, wenn alle Schritte abgeschlossen sind, erhältst du den Kredit ausgezahlt.  

Ist ein Grundschulddarlehen ohne Einkommensnachweis möglich?

Ein Grundschulddarlehen ohne Einkommensnachweis ist theoretisch zwar möglich, wird in der Praxis allerdings kaum angeboten. In diesem Fall wäre entscheidend, dass die Immobilie als ausreichende Sicherheit für die Bank dient, um das Darlehen zu gewähren. Allerdings sind solche Darlehen meist mit höheren Zinsen und strengeren Bedingungen verbunden, da das Risiko für die Bank deutlich höher ist. Zudem liegt die Kreditsumme bei einem Grundschulddarlehen ohne Einkommensnachweis unter dem Beleihungswert der Immobilie. 

Kann man ein Grundschulddarlehen ohne Verwendungszweck erhalten?

In Ausnahmefällen besteht die Möglichkeit, ein Grundschulddarlehen ohne Verwendungszweck zu erhalten. Das bedeutet, die Kreditsumme ist nicht an einen bestimmten Verwendungszweck gebunden. Das Geld stünde dir also komplett frei zur Verfügung – nicht wie bei einem Baukredit, der ausschließlich für Bau- und Modernisierungsmaßnahmen verwendet werden darf. 

Mit dieser Form der Finanzierung würdest du ein hohes Maß an Flexibilität genießen, da du den Kredit für diverse private oder geschäftliche Zwecke einsetzen könntest. In der Regel benötigst du für ein Grundschulddarlehen ohne Verwendungszweck allerdings eine bereits abbezahlte, selbstgenutzte Immobilie als Sicherheit für die Bank. Die Kreditsumme darf hierbei jedoch nicht 80 Prozent des Beleihungswertes der Immobilie überschreiten. Zudem fallen die Zinsen bei einem Grundschulddarlehen ohne Verwendungszweck höher aus, weshalb ein solcher Kredit eher weniger sinnvoll ist. 

Möchtest du von den Vorteilen eines Grundschulddarlehens profitieren und bist auf der Suche nach einer passenden Finanzierungsmöglichkeit für dein individuelles Vorhaben? Wir helfen dir gerne dabei, die passende Baufinanzierung für deine Traumimmobilie zu finden.  

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