Viele Deutsche träumen von einer eigenen Immobilie. Du auch? Sei es das Einfamilienhaus mit Garten auf dem Land oder die moderne Eigentumswohnung im Zentrum der Großstadt. Manche wollen die Immobilie selbst bewohnen, andere möchten vermieten oder als Kapitalanlage nutzen. Egal, ob Neubau auf einem Grundstück oder der Erwerb einer Bestandsimmobilie – nur die wenigsten werden ihr Vorhaben aus eigener Tasche bezahlen können.
Deshalb greifen künftige Bauherrinnen und Hausbesitzer auf Fremdkapital zurück, das Banken oder andere Finanzinstitute gegen eine Gebühr (Zins) bereitstellen: das Baudarlehen. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Ratenkrediten ist ein Baudarlehen an wohnwirtschaftliche Zwecke gebunden. Du darfst es also nur zum Bau, Kauf oder zur Modernisierung einer Immobilie verwenden.
Baudarlehen – oft auch Baufinanzierung, Hauskredit oder Immobilienhypothek genannt – gibt es in unterschiedlichen Formen und mit vielen individuellen Anpassungsmöglichkeiten. Du kannst dir aber merken: Alle Baudarlehen bestehen aus den gleichen Elementen, von denen einige auch die Konditionen des Kredits bilden. Im Folgenden findest du die wichtigsten Bestandteile eines Baukredits verständlich erklärt.
Zinsen
Zinsen stellen Gebühren dar, die der Darlehensnehmende für die Bereitstellung des Kredits an das Finanzinstitut entrichtet. Der Zinssatz wird in Prozent auf das entliehene Kapital angegeben und immer bezogen auf einen gewissen Zeitraum berechnet, meist pro Jahr. In diesem Fall spricht die Bank auch von einem Jahreszins.
Seit der Zinswende im Jahr 2022 zahlst du für ein Baudarlehen wieder höhere Hypothekenzinsen. Verfügst du über eine angemessene Bonität, bieten dir Banken im März 2023 für ein Standarddarlehen mit 10 Jahren Zinsbindung einen Bauzins von um die 4 Prozent an. Beachte dabei jedoch: Die Baufi24 Finanzierungsprofis rechnen mit einem schwankenden, tendenziell weiter steigenden Zinsniveau.
Zum Vergleich: Wer 2008 einen Baukredit aufnahm, musste sich oft mit Zinsen um die 5 Prozent zufriedengeben. Im ersten Quartal 2023 liegt der Hypothekenzins noch darunter. Hast du bereits ein Baugrundstück im Auge? Dann sichere dir den aktuellen Zins, bevor dieser weiter anzieht. Das Baufi24 Team steht dir dazu mit Rat und Tat zur Seite.
Zinsbindung
Die Sollzinsbindung gibt den Zeitraum an, in dem der Zins und die meisten anderen Konditionen deines Baudarlehens nicht veränderbar sind. Weder darf die Bank den Zinssatz des Bankdarlehens anheben, wenn das allgemeine Zinsniveau auf dem Markt steigt, noch darfst du auf günstigere Zinsen hoffen, wenn sich die Marktlage in dieser Zeitspanne zu deinen Gunsten verändert. Sobald die Zinsbindungsfrist verstrichen ist, benötigst du eine Anschlussfinanzierung für deine Restschuld. Es steht dir dann frei, die Restschuld bei einem anderen Anbieter und zu möglicherweise besseren Konditionen zu finanzieren. Die üblichen Zinsbindungen beginnen bei 5 Jahren und erstrecken sich über 10, 15, 20, 25 und bis zu 30 Jahren.
Welche Zinsbindung ist nun für dich die richtige? In Phasen eher steigender Zinsen, so wie aktuell der Fall, bietet dir eine längere Zinsbindung zusätzliche Sicherheit. Für die meisten Baudarlehen ist derzeit eine Zinsbindung von mindestens 10 Jahre vernünftig.
In Phasen tendenziell fallender Hypothekenzinsen ist hingegen eine kürzere Zinsbindung sinnvoll. Für deine Anschlussfinanzierung kannst du dann auf günstigere Zinsen hoffen. Welche Zinsbindung für dich am besten passt, richtet sich aber immer auch nach deiner individuellen Situation. Das Baufi24 Team berät dich jederzeit.
Tilgung
Über die Tilgung zahlst du dein Darlehen an den Kreditgebenden zurück. Der Tilgungssatz ist dabei der prozentuale Anteil an der Kreditschuld beziehungsweise Restschuld, den der Darlehensnehmende dafür jährlich entrichtet.
Mit jeder bezahlten monatlichen Rate verringert sich die Restschuld deines Baudarlehens. Ferner berechnet die Bank die Zinsen immer in Bezug auf die Restschuld, die kontinuierlich abnimmt. Dadurch gibt es eine stete Verschiebung, was den Anteil von Tilgung und Zinsgeld innerhalb der monatlichen Rate angeht. Der Anteil der Zinszahlung sinkt, der Anteil der Tilgungsleistung steigt. Deshalb ist beim Erstellen deiner optimalen Finanzierungsstrategie oft von "anfänglicher Tilgung" die Rede.
Hieraus folgt: Ein fein abgestimmter Tilgungsplan kann für eine günstige Immobilienfinanzierung wichtiger sein, als einen niedrigen Zins zu ergattern. Denn je höher dein Tilgungssatz ist, desto schneller ist dein Baudarlehen abbezahlt – und desto weniger Jahre zahlst du Zinsen. Nach dem Anstieg der Bauzinsen im Jahr 2022 solltest du darauf besonders achten. Welchen Einfluss der Tilgungssatz auf Zinszahlungen und Laufzeit deines Darlehens hat, kannst du eigenhändig mit unserem Bauzinsrechner durchspielen.
Sondertilgungen
Ein weiterer Weg, die Restschuld deines Baudarlehens zu verkleinern, sind Sondertilgungen. Darunter ist die Möglichkeit zu verstehen, zusätzliche Tilgungszahlungen außerhalb des normalen monatlichen Rhythmus zu leisten.
Viele Baudarlehen bieten Kreditnehmenden die Option, eine bestimmte Anzahl von Sondertilgungen bis zu einem gewissen Betrag wahrzunehmen (beispielsweise zwischen 5 und 10 Prozent der Nettodarlehenssumme oder einen festen Betrag pro Jahr). Dies ist meist kostenlos. Es gibt aber ebenso Banken, die für das Recht auf Sondertilgung einen Zinsaufschlag erheben.
Sondertilgungen solltest du einplanen, wenn du mit außerplanmäßigen Geldzuflüssen, beispielsweise aus Gehaltsboni oder Erbschaften, rechnest. Sie sind ein gutes Mittel, die Laufzeit des Kredits weiter zu verkürzen.
Eigenkapital
In der Regel begleichen zukünftige Bauherrinnen und Hausbesitzer einen Teil ihrer Finanzierung aus eigener Tasche, also durch Einsatz von Eigenkapital. Aber wie hoch sollte der Anteil des Eigenkapitals an der Gesamtsumme der Finanzierung sein? Grundsätzlich gilt: je höher, desto besser!
Bei einem hohen Eigenkapitalanteil sinkt nämlich das Risiko einer Überschuldung, wenn du deinen Baukredit zum Beispiel aus privaten Gründen kündigen musst. Viel Eigenkapital vermindert allerdings nicht nur das Risiko des Hausbauenden, sondern auch das der Bank. Deshalb belohnen Kreditinstitute einen hohen Eigenkapitalanteil mit niedrigeren Zinsen. Die Profis von Baufi24 empfehlen dir, mindestens 20 Prozent Eigenkapital in den Hauskauf oder ins Bauvorhaben einzubringen. Besser noch wären 30 oder 40 Prozent.
Eine Vollfinanzierung ohne Eigenkapital ist hingegen risikoreicher und daher teurer. Unter bestimmten Umständen ist eine solche aber auch möglich. Mehr zum Thema erfährst du weiter unten.
Monatliche Rate
Die monatliche Rate, die du für den Kredit an die Bank zahlst, berechnet sich aus der Darlehenssumme, dem Sollzins und dem Tilgungssatz. Dabei gilt die Formel:
Rate = | Darlehen x (Zins + Tilgung) |
1.200 |
Alternativ kannst du mit dem Darlehensrechner von Baufi24 verschiedene Baufinanzierungen durchspielen und die monatliche Rate für dein Baudarlehen schnell und einfach kalkulieren.