Wer ein Haus bauen möchte, sollte alle anfallenden Kosten übersichtlich aufschlüsseln. Nur so lässt sich abschätzen, wie viel ein Haus wirklich kosten wird. Außerdem berechnest du so die tatsächlichen Kosten, die mit einem Baukredit gedeckt werden müssen. Folgende Kosten fallen beim Hausbau an:
- Grundstückskosten
- Baukosten für den Rohbau
- Baukosten für den Innenausbau
- Kosten für die Außenanlagen
- Baunebenkosten
- Finanzierungskosten
Grundstückskosten
Bevor künftige Eigenheimbesitzer/-innen mit dem eigentlichen Hausbau starten können, wird ein passendes Grundstück benötigt. Der Grundstückskauf gehört ebenfalls zu den Kosten für den Hausbau und lässt sich über einen Baukredit finanzieren. Für unbebaute Grundstücke liegt in Deutschland der Preis bei durchschnittlich rund 290 Euro pro Quadratmeter (für baureifes Land im 3. Quartal 2024). Kaufst du beispielsweise ein 850 Quadratmeter großes Anwesen, so summieren sich die Kosten für den Grundstückskauf auf 246.500 Euro. Dabei richten sich die Grundstückspreise u. a. stark nach der Lage. Hierbei liegen die Kosten für Baugrundstücke in den großen Metropolen regelmäßig deutlich höher als in ländlichen Regionen.
Baukosten für den Rohbau
Ist das Grundstück erschlossen, kannst du zum nächsten Schritt übergehen: die Erstellung des Rohbaus. Hierfür bewegen sich die Baukosten in der Regel zwischen 600 und 900 Euro pro Quadratmeter. Baust du etwa ein Haus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche, fallen für den Rohbau rund 90.000 bis 135.000 Euro.
Zur Errichtung des Rohbaus sind u. a. diese Arbeiten erforderlich:
- Baustelle vorbereiten: ca. 2 % der Gesamtaufwendungen für den Rohbau
- Fundament setzen: ca. 70 – 100 € / m²
- Außenwände errichten: ca. 100 – 150 € / m²
- Zwischendecken einziehen: ca. 120 – 150 € / m²
- Fassade errichten: ca. 120 – 150 € / m²
- Treppen installieren: ca. 400 – 800 € / m²
- Schornstein einbauen: ca. 3.000 – 4.500 €
- Dachstuhl setzen: ca. 25.000 - 30.000 €
Baukosten für den Innenausbau
Nach Fertigstellung des Rohbaus übernehmen Handwerksfirmen verschiedener Gewerke den Innenausbau. Als Baukosten kannst du dafür rund 500 bis 1.00 Euro je Quadratmeter ansetzen. Die einzelnen Aufwendungen setzen sich dabei aus Material- und Personalkosten zusammen.
Zum Innenausbau gehören insbesondere diese Maßnahmen:
- Elektroinstallationen: ca. 90 – 120 € / m²
- Sanitärinstallationen: ca. 80 – 100 € / m²
- Heizungseinbau: ca. 7.000 – 25.000 €
- Verlegen von Estrich und Bodenbelägen: 40 – 70 € / m²
- Tapezier- und Malerarbeiten: 40 – 60 € / m²
- Fenster- und Türeinbau: 80 – 120 € / m²
- Rolllädeneinbau: 60 – 80 € / m²
Kosten für die Außenanlagen
Nicht nur das Haus selbst verursacht Baukosten, auch die Außenanlagen und der Garten bringen Ausgaben mit sich. Diese Investitionen erhöhen den Wohnkomfort ebenso wie den Wert des Hauses. Die gesamten Baukosten für die Außenanlagen betragen meist zwischen 5 und 15 % der Bausumme. Kostet deine Immobilie insgesamt bspw. 400.000 Euro, zahlst du also zwischen etwa 20.000 und 60.000 Euro.
Möchtest du die Außenanlagen gestalten, berücksichtige entsprechend deiner persönlichen Anforderungen folgende Positionen bei der Kalkulation der Baukosten:
- Garage: ca. 5.000 – 20.000 €
- Carport: ca. 1.000 – 9.000 €
- Einfahrt bzw. Auffahrt: ca. 60 - 90 € / m²
- Terrasse: ca. 70 – 270 € / m²
- Rasenfläche/Pflanzen/Hecken: ca. 15 – 40 € / m²
- Zaun: ca. 30 – 100 € / m
- Gartenwege: ca. 30 – 120 € / m²
- Teich: ca. 800 – 15.000 €
Baunebenkosten
Im Zuge eines Grundstückskaufs fallen auch Nebenkosten für den Hauskauf an. Diese Aufwendungen müssen auch beim Hausbau immer getragen werden:
- Grunderwerbsteuer: abhängig vom Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des Grundstückskaufpreises
- Gebühren für das Grundbuch: rund 0,5 Prozent
- Notarkosten: etwa 1,5 Prozent
Hinzu können weitere Kosten kommen, wie zum Beispiel die Maklerprovision. Ist das Grundstück noch nicht erschlossen, so erhöhen sich die Baunebenkosten für anfallende Erschließungskosten zusätzlich. Insgesamt summieren sich die Nebenkosten für den Grundstückskauf auf 10 bis 15 Prozent des Grundstückswerts.
Nebenkosten entstehen nicht nur beim Grundstückserwerb. Auch beim Bau selbst verteuern zusätzliche Ausgaben die Baukosten. Mögliche Baunebenkosten sind sehr umfangreich. Im Folgenden haben wir eine kurze Übersicht möglicher Kostenpunkte aufgelistet:
- Baugenehmigung
- Versicherungen
- Bauvertragsprüfung
- Baugutachten
- Bodengutachten
- Kosten zur Erschließung des Grundstücks
- Beauftragung eines Baustatikers / einer Baustatikerin
- Bauleitung
Finanzierungskosten
Zentral für die Budgetplanung für den Hausbau sind nicht zuletzt die Kosten für die Baufinanzierung. Diese sollte auf deine Bedürfnisse maßgeschneidert sein. Maßgebliche Stellschrauben sind hierbei:
- Sollzinsbindung
- Tilgungsrate
- Zinssatz
Der größte Hebel sind dabei die Bauzinsen. Aktuell liegen diese im März 2025 bei 3,21 Prozent. Die Höhe beeinflusst deine Kosten direkt. Gekoppelt mit einer optimalen Tilgungsrate und Laufzeit lässt sich dabei bei jedem Zinsniveau eine nachhaltig tragbare Finanzierung für deinen Hausbau realisieren. Zusätzlich sparen lässt sich durch eine flexible Finanzierung. Insbesondere beim Bau eines Hauses, der häufig ungeplante Mehrkosten verursacht, spielen z. B. die Kosten für Bereitstellungszinsen eine Rolle.