In Zeiten niedrigster Zinsen auf Spareinlagen stellt sich die Frage: Auf welche Weise können Privatpersonen ihre Ersparnisse noch gewinnbringend anlegen, um etwa eine solide Altersvorsorge aufzubauen? Eine denkbare Lösung lautet: Wohnung kaufen und vermieten. Denn eine Immobilie als Altersvorsorge eröffnet Ihnen einige attraktive Chancen. So erzielen Vermietende regelmäßige, verlässliche Mieteinnahmen. Mit diesem Geld lässt sich beispielsweise ein Teil der aufgenommenen Baufinanzierung zurückführen.
Wer ferner die Mieteinnahmen ins Verhältnis zum Kaufpreis setzt, erhält als Ergebnis die Mietrendite. Mit einer Rendite von mehreren Prozent ist diese Anlagemöglichkeit deutlich lukrativer als die derzeit gezahlten Zinssätze auf Sparguthaben. Ist zudem die Immobilie später vollständig abbezahlt, steht ein Teil der erhaltenen Miete zur freien Verfügung. Mithilfe dieses zusätzlichen Kapitals lässt sich der eigene Lebensstandard dauerhaft erhöhen.
Neben dem Erzielen von Mieteinnahmen können Kapitalanlegende auch aus diesem Grund eine Immobilie kaufen und vermieten: Es besteht die Aussicht auf zukünftig steigende Immobilienpreise. Wer dann vermietet, darf sich über eine Wertsteigerung der Immobilie freuen. Die bisherige Entwicklung am Wohnungsmarkt darf diesbezüglich zuversichtlich stimmen: Verglichen mit dem Jahr 2015 stieg der Wert von Bestandsimmobilien bis 2019 um durchschnittlich rund 30 Prozent. Kapitalanlegende, die im Jahr 2015 eine Wohnung für 200.000 Euro erworben und vermietet haben, erzielten somit einen (Buch-)Gewinn von im Schnitt 60.000 Euro vor Steuern.
Ein Haus zu kaufen und zu vermieten, birgt jedoch auch einige Risiken. Folgende Szenarien würden sich auf die Vermietung von Immobilien negativ auswirken:
- Anteil der Neubauwohnungen steigt signifikant
- Hohe Nachfrage nach Wohnraum nimmt ab
- Einführung einer flächendeckenden Mietpreisbremse
Investieren der Staat und private Bauträger zukünftig mehr in den Hausbau, kann dies zu einer Abnahme der Nachfrage nach Wohnungen führen. Folglich wäre es schwieriger, geeignete Mieter und Mieterinnen zu finden. Falls außerdem eine Deckelung der Mietpreise deutschlandweit gesetzlich durchgesetzt würde, wären die Renditeaussichten der Vermietenden mitunter erheblich begrenzt. Geringere Mieten und das Risiko eines vorübergehenden Leerstands machen es also weniger interessant, eine Wohnung zu kaufen und zu vermieten. Wer den Erwerb einer fremdgenutzten Immobilie plant, sollte daher realistische und nicht zu optimistische Einschätzungen zur erwarteten Miete treffen.
Weiterhin haben Vermieter/-innen Kosten für Reparaturen und Instandhaltungsmaßnahmen in ihrer Kalkulation zu berücksichtigen. Hierbei besteht die Gefahr, dass später die tatsächlichen Aufwendungen für Renovierungen höher ausfallen als geplant. Dies würde die Rendite schmälern und den Erwerb eines fremdgenutzten Objekts womöglich unattraktiv machen.