Immobilien als Kapitalanlage

Wann lohnt sich eine Immobilie als Kapitalanlage? Worauf kommt es dabei an und was ist bezüglich der Finanzierung zu berücksichtigen? Wir informieren dich.

Das Wichtigste in Kürze

Wegen des oft günstigen Chance-Risiko-Verhältnisses sind Immobilien als Geldanlage beliebt.

Möchtest du ein Haus oder eine Wohnung als Kapitalanlage kaufen, kannst du sowohl Mieteinnahmen erzielen als auch durch einen Weiterverkauf einen Veräußerungsgewinn realisieren.

Wer ein Haus als Kapitalanlage kaufen will, achtet zuerst auf die Lage, dann auf den Zustand der Immobilie und ermittelt unter anderem die zu erwartende Rendite.

Hinsichtlich der Finanzierung deiner Kapitalanlage spielen die Themen Eigenkapital, Hypothekenzinsen, anfänglicher Tilgungssatz und Förderungen eine zentrale Rolle.

In diesem Artikel:
Author Sascha Neuendorf
Experte Immobilienfinanzierung
Aktualisiert am 20.02.2025

Warum eignen sich Immobilien als Geldanlage?

Geringe Zinsen am Tagesgeldkonto auf der einen, schwankungsanfällige Aktien auf der anderen Seite der Kauf einer Immobilie kann eine sinnvolle Anlagealternative sein. Dabei musst du in die Wohnung oder ins Haus nicht selbst einziehen. Stattdessen lässt sich das „Betongold“ ebenso vermieten bzw. als Kapitalanlage nutzen.

Immobilien als Kapitalanlage: häufig vielversprechendes Chance-Risiko-Verhältnis

Immobilien als Altersvorsorge gelten gemeinhin als sichere und vergleichsweise wertstabile Anlageobjekte. So unterliegen Wohnungen und Häuser für gewöhnlich geringeren Wertschwankungen als etwa Aktien. Zugleich werfen Eigentumswohnungen als Kapitalanlage meist eine wesentlich bessere Rendite ab als Guthaben auf Tagesgeldkonten. Denn Immobilienbesitzende erzielen nicht nur Mieteinnahmen, sondern haben auch die Chance auf eine Wertsteigerung des Objekts. Weitere Vorteile: Kapitalanlagen in Form von Immobilien bieten einen Schutz vor Inflation. Im Falle einer Vermietung lassen sich zudem viele Kosten von der Steuer absetzen.

Ansicht modernes Wohnhaus von schräg unten links

Welche Immobilien kommen als Kapitalanlage infrage?

Aufgrund des in Deutschland vielerorts begrenzten Wohnraums eignen sich in erster Linie Wohnimmobilien als Kapitalanlage. Generell ist jeder Immobilienkauf eine große Investition. Am günstigsten ist es da noch, eine bereits vermietete Wohnung als Kapitalanlage zu wählen. Für gewöhnlich kapitalintensiver sind Einfamilienhäuser. Im Gegensatz zu einer Eigentumswohnung innerhalb einer Wohnungseigentümergemeinschaft hast du hier auch etwaige Modernisierungs- und Sanierungskosten allein zu tragen. Aus diesem Grund sind Einfamilienhäuser als Kapitalanlage für Privatpersonen in der Regel weniger interessant.

Verfügst du über umfassendes Eigenkapital und Erfahrung in der Vermietung von Wohnungen? Dann könntest du ein Mehrfamilienhaus finanzieren. Diese bisweilen ebenso als Zinshäuser bezeichneten Immobilien werden häufig von vermögenden Privatpersonen oder professionellen Investorinnen bzw. Investoren erworben.

Anlageimmobilien als langfristige Investition

Im Vergleich zu Aktien schwankt der Wert von Immobilien weniger und ein Totalverlust, wie er bei Aktien vorkommen kann, ist praktisch ausgeschlossen. Deswegen wollen auch viele Privatpersonen in Immobilien investieren.
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Wann lohnt sich eine Immobilie als Kapitalanlage?

Kaufst du ein Haus oder eine Wohnung als Kapitalanlage, dann ziehst du in die Immobilie normalerweise nicht selbst ein, sondern vermietest sie. Setzt du als Kapitalanlage auf Immobilien, hast du 2 Optionen: 

  1. Langfristige Vermietung: Der Fokus liegt hier auf einem guten Mietzins, also einer hohen Miete.
  2. Weiterverkauf: Bei einem Weiterverkauf versuchen Kapitalanlegende, die Immobilie günstiger zu kaufen und sie später teurer zu verkaufen.

Wohnung als Kapitalanlage kaufen und langfristig vermieten

Wer als Kapitalanlage eine Wohnung erwirbt, um sie dauerhaft zu vermieten, profitiert von kontinuierlichen Mieteinnahmen. Diese lassen sich bspw. zum Abzahlen der benötigten Immobilienfinanzierung verwenden. Ist der Hauskredit dann getilgt, erhöhen die Mietzahlungen dein monatlich zur Verfügung stehendes Einkommen. Kapitalanlegende, die eine Immobilie kaufen und vermieten, können überdies ihre Steuerlast senken. Denn viele Kosten, die rund um die Immobilie anfallen, lassen sich in der Steuererklärung angeben.

Hast du vor, eine Immobilie als Kapitalanlage zu kaufen und langfristig zu vermieten, musst du allerdings einen gewissen Aufwand einplanen. So haben Vermietende unter anderem diese Pflichten: 

  • Verkehrssicherungspflicht nachkommen
  • Hausordnung kontrollieren und durchsetzen
  • Betriebskostenabrechnungen erstellen
  • notwendige Reparaturen veranlassen
  • bauliche Mängel beseitigen

Darüber hinaus bringt dir eine Wertsteigerung der Immobilie keinen finanziellen Vorteil, wenn du das Objekt behältst.

Immobilie als Kapitalanlage kaufen und dauerhaft vermieten: Wann lohnt es sich?

Erfolgreiche Vermietende erzielen mit ihrer Immobilie Gewinne. Konkret solltest du bei deiner Investition auf eine solide Mietrendite achten. Die Kennzahl setzt die Mieteinnahmen zum gezahlten Kaufpreis ins Verhältnis. Zugleich ist ein moderater Erhaltungsaufwand wichtig. Meist lohnt sich eine Vermietung, wenn sich die Immobilie in einer gefragten Wohnumgebung befindet und der Zustand des Objekts akzeptabel ist.

Zeitaufwand bei der Vermietung beachten

Bedenke, dass du als Vermieterin bzw. Vermieter verschiedene Verpflichtungen hast. Diese bedeuten für dich Aufwand und Zeit.

Immobilie als Kapitalanlage kaufen und weiterverkaufen

Willst du mit einer Kapitalanlage Gewinn erwirtschaften, kannst du auch eine Immobilie kaufen und wieder verkaufen. Liegt vereinfacht gesagt der Verkaufspreis über dem Kaufpreis, erzielst du einen Veräußerungsgewinn. Hierfür ist es empfehlenswert, ein Objekt in beliebter Lage zu erwerben. Schließlich ist dort die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Preise in Zukunft weiter steigen.

Nachteil bei diesem Szenario ist das Risiko rückläufiger Immobilienpreise. In einem solchen Fall würde ein Verkauf ein Verlustgeschäft bedeuten. Abgesehen davon kann bei einer Veräußerung unter bestimmten Umständen eine Spekulationssteuer anfallen.

Wohnung als Kapitalanlage erwerben und wieder verkaufen: Wann ist es sinnvoll?

Gehst du davon aus, dass der Kaufpreis der favorisierten Immobilie in den nächsten Jahren (deutlich) anzieht? Ein späterer Weiterverkauf wäre dann lukrativ. Hier sollten Kapitalanlegende aber vermeiden, dass sie bei der Veräußerung Spekulationssteuer zahlen.

Was ist die Spekulationssteuer?

Der umgangssprachliche Begriff „Spekulationssteuer“ beschreibt, dass beim Verkauf einer Immobilie auf den Veräußerungsgewinn Einkommensteuer erhoben werden kann. Das ist normalerweise der Fall, wenn du die Immobilie kürzer als 10 Jahre besessen hast und sie im Jahr des Verkaufs oder in den beiden Jahren zuvor nicht selbst genutzt hast.

Was muss bei Immobilien als Kapitalanlage beachtet werden?

Ob der Erwerb eines Hauses oder einer Eigentumswohnung als Kapitalanlage rentabel ist, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Zu den wesentlichen zählen:

Lage der Immobilie

Fast alles lässt sich an einer Immobilie ändern, nur nicht deren Standort. Die Lage des Objekts ist jedoch das mit Abstand wichtigste Kriterium, wenn du im Rahmen einer Kapitalanlage in eine Wohnung investierst. Ein attraktiver Standort erhöht nämlich immens die Chancen auf steigende Mieten und Immobilienpreise. Um die Lage hinreichend gut bewerten zu können, berücksichtigst du ferner neben der direkten Wohnumgebung (Mikrolage) ebenso die umliegende Region (Makrolage).

Zustand der Immobilie

Neben dem Standort kommt es bei Kapitalanlagen auch auf den Zustand der Immobilie an. Ist das Wohnobjekt bspw. veraltet bzw. renovierungsbedürftig, wirkt sich das negativ auf die Vermietbarkeit und den Wiederverkaufswert aus. Überprüfe deshalb genau, welche Mängel oder Schäden die zu kaufende Bestandsimmobilie aufweist. Oft lohnt es sich dabei, eine Gutachterin bzw. einen Gutachter beim Hauskauf einzuschalten. Ein solcher Profi kann dann den aktuellen Zustand der Immobilie exakt bestimmen.

Kaufpreis und Kaufnebenkosten

Ist der aufgerufene Kaufpreis angemessen? Sachverständige für Immobilien können diese Frage ebenfalls beantworten. Planst du, eine Wohnung als Kapitalanlage zu kaufen, ist das Geld für ein Gutachten in der Regel gut angelegt. Für eine erste Einschätzung hast du die Möglichkeit, direkt online eine Immobilienbewertung vorzunehmen. Des Weiteren musst du die Nebenkosten beim Hauskauf tragen. Diese belaufen sich auf durchschnittlich ca. 10 bis 15 Prozent des Kaufpreises. Einen Anhaltspunkt, ob ein Kaufpreis fair ist, kann dir der sogenannte Mietpreismultiplikator (ebenso Vervielfältiger oder Kaufpreisfaktor genannt) liefern. Dieser zeigt an, wie viel Jahresmieten nötig sind, um den gezahlten Kaufpreis zu erhalten.

Anhand der Kennzahl lässt sich die Rendite berechnen:

Mietpreismultiplikator = Kaufpreis zuzüglich Neben- und Modernisierungskosten / jährliche Nettokaltmiete

Es gilt: Je kleiner der Vervielfältiger, desto potenziell lukrativer ist die Immobilie als Geldanlage. In Abhängigkeit von der jeweiligen Lage ist ein Kaufpreisfaktor von 25 oft angemessen. An besonders beliebten Standorten darf die Kennzahl jedoch auch 30 oder mehr betragen.

Wichtig bei Eigentumswohnungen als Kapitalanlage

Entscheidest du dich für eine Wohnung als Geldanlage, dann nimm vorab Einsicht in die Protokolle der letzten drei Eigentümerversammlungen. Sie enthalten nämlich wichtige Informationen etwa zum Hausgeld, zu den Ausgaben sowie zur Instandhaltungsrücklage.

Mietpreis und Mietentwicklung bei Vermietung

Was es bei Immobilien als Kapitalanlage noch zu beachten gibt, ist der Mietpreis. Letzterer wird insbesondere von der Lage sowie vom Zustand des Objekts beeinflusst. Eine höhere Miete kannst du vor allem bei einer modernen Immobilie in einem beliebten Ballungszentrum verlangen. Dort stehen auch die Aussichten gut, dass die Mietpreise in den kommenden Jahren steigen. In manchen ländlichen Regionen mit schlechter Infrastruktur musst du dagegen eher mit einer negativen Mietentwicklung rechnen. Welche Mietpreise in einer bestimmten Wohnumgebung üblich sind, lässt sich im aktuellen Mietspiegel der Region nachlesen. Auf dieser Grundlage kannst du dann eine angemessene Miete für deine Immobilie abschätzen.

Erwartete Mietrendite

Mietpreismultiplikator, Brutto-, Nettomietrendite, Objektrendite - die Rendite für vermietete Immobilien als Kapitalanlage lässt sich anhand verschiedener Kennzahlen ermitteln. Problem dabei: Häufig sind die Annahmen der Verkaufenden oder der Maklerin bzw. des Maklers zu optimistisch. So können in der Realität bspw. fallende Mietpreise und Leerstände, aber auch eine schlechte Zahlungsmoral der Mietenden sowie höhere Instandhaltungskosten die tatsächliche Rendite empfindlich schmälern. Das solltest du bei der Berechnung und deiner anschließenden Entscheidung für eine Kapitalanlage, bspw. für eine Wohnung, unbedingt berücksichtigen.

Rechner: Wohnung als Kapitalanlage

Wann lohnt sich eine Eigentumswohnung als Kapitalanlage? Das kalkulierst du komfortabel mit dem kostenlosen Baufi24 Mietrendite-Rechner.

Illustration Frau Praesentation Haus

Erwarteter Verkaufspreis bei Verkauf

Welcher Verkaufspreis lässt sich realisieren, wenn du nach mehreren Jahren deine Immobilie als Kapitalanlage wieder veräußerst? Das kann heute niemand seriös vorhersagen. Deswegen ist es sinnvoll, verschiedene Szenarien für den späteren Verkaufspreis durchzuspielen. Dadurch lässt es sich besser beurteilen, ob eine Kapitalanlage in eine bestimmte Immobilie Sinn ergibt.

Darauf solltest du bei der Finanzierung einer Kapitalanlage achten

Eine Kapitalanlage dieser Art wird normalerweise durch einen Kredit in Verbindung mit Eigenkapital finanziert. Beim Abschluss des Immobilienkredits sind in erster Linie folgende Aspekte relevant:

  • Eigenkapital: Für gewöhnlich finanzieren Immobilienkaufende mindestens die Kaufnebenkosten mit Eigenkapital. Möchtest du das Objekt vermieten, solltest du deinen Eigenkapitalanteil auf 20 Prozent der Kaufsumme beschränken. Hintergrund: Vermietende können die durch die Baufinanzierung anfallenden Zinsaufwendungen von ihrer Steuer absetzen.
  • Entwicklung der Zinsen: Beziehe in deine Überlegungen auch die aktuellen Bauzinsen ein. Grundsätzlich führen steigende Hypothekenzinsen in der Regel zu einer niedrigeren Nachfrage nach Immobilien, wodurch deren Preise sinken. Andererseits haben geringere Bauzinsen oft eine erhöhte Immobiliennachfrage und damit anziehende Preise zur Folge. Aktuell liegen die Top-Zinsen im Februar 2025 bei 3,08 Prozent.
  • Höhe des anfänglichen Tilgungssatzes: Über die Tilgung führst du dein Immobiliendarlehen zurück. Das Rückzahlungstempo und die Gesamtkosten kannst du über den anfänglichen Tilgungssatz steuern. 2 Prozent im ersten Jahr empfehlen viele Finanzierungsprofis als Minimum.
  • Fördermöglichkeiten: Planst du, ein Haus als Kapitalanlage zu kaufen, kannst du eventuell auch von staatlichen KfW-Förderungen profitieren. Informiere dich bspw. zum KfW 261, wenn du eine energieeffiziente Immobilie erwerben willst.

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Häufig gestellte Fragen: Immobilien als Kapitalanlagen

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