Wer eine Immobilienfinanzierung plant, steht am Anfang vor der Frage: Haus oder Eigentumswohnung? Ist das Budget begrenzt, wird eine Eigentumswohnung interessant. Diese ist meist günstiger als ein Haus, aber nicht immer. Der Kaufpreis einer Eigentumswohnung hängt von ihrer Größe und Ausstattung ab sowie der Lage und dem Baujahr des Hauses.
Das elegante Penthouse in bester Innenstadtlage ist auch als Bestandsimmobilie noch weit teurer als die neu gebaute und eher schlicht gehaltene Eigentumswohnung auf dem Land. Eine begehrte Lage zeichnet sich durch nahe gelegene Einkaufsmöglichkeiten aus, ein attraktives Angebot für Freizeit und Kultur sowie einen gut erreichbaren Nahverkehr. Dies erhöht zwar einerseits den Kaufpreis, erleichtert bei Bedarf aber auch den Weiterverkauf der Wohnung.
Langfristig planen beim Kauf einer Eigentumswohnung
Interessieren Sie sich für eine Wohnung mit dem besonderen Extra wie beispielsweise eine hochpreisige Wellnesseinrichtung? Versuchen Sie, die Wohnung mit den Augen unterschiedlicher Menschen zu sehen. Vielleicht liegt Ihnen das besondere Extra am Herzen und Sie sind willens, dafür einen Aufschlag auf den Kaufpreis zu akzeptieren. Bedenken Sie jedoch, dass der nächste Käufer daran kein Interesse hat – und nicht bereit sein wird, den Aufpreis zu tragen. Sollte das passieren, könnten Sie beim Verkauf Geld verlieren.
Natürlich denken wir bei der Planung des Kaufs ungern an den möglichen Verkauf. Doch bleiben Sie realistisch, Lebensumstände ändern sich manchmal schneller als gewünscht. Vielleicht lockt Sie der attraktive neue Job in ein anderes Bundesland oder die Wohnung wird zu klein, weil die Zahl der Kinder zunimmt. In solchen oder ähnlichen Fällen kommt ein potenzieller Verkauf schnell auf die Tagesordnung.
Bei dem Kauf einer Wohnung gibt es allerdings mehr zu beachten als den reinen Kaufpreis. Schauen Sie sich den Zustand des Hauses genau an und prüfen Sie, ob ein Renovierungsstau vorliegen könnte. Sollte die Eigentümergemeinschaft nur geringe Instandhaltungsrücklagen gebündelt haben und das Dach zeigt einen schlechten Zustand – sollten die Alarmglocken läuten. Falls Sie schwer beurteilen können, ob demnächst eine Renovierung nötig wird, beauftragen Sie einen Gutachter.
Wie funktioniert die Eigentümergemeinschaft?
Als Besitzer oder Besitzerin einer Eigentumswohnung sind Sie Teil einer Eigentümergemeinschaft. Diese pflegt gemeinsam das Grundstück und Haus und sorgt für Reparaturen und die nötige Instandhaltung. Zusammen mit den Eigentümern der anderen Wohnungen stimmen Sie sich regelmäßig darüber ab, welche Investitionen zu tätigen sind. Diese Entscheidungen werden im Rahmen von Eigentümerversammlungen gefällt.
Anhand der Protokolle der letzten Eigentümerversammlungen und der vergangenen Abrechnungen und Wirtschaftspläne bekommen Sie einen guten Einblick in die Nebenkosten. Hat das Haus einen Aufzug, fallen häufig hohe Wartungs- und Reparaturkosten für diese bequeme Einrichtung statt. Aufwendig und exotisch angelegte Außenanlagen können hohe Kosten für Gärtner verursachen. Bei der Lektüre der Protokolle können Sie auch schnell erkennen, wie harmonisch die Eigentümergemeinschaft agiert. Falls die Eigentümer heillos zerstritten sind oder es ein oder zwei notorische Querulanten gibt, sollten Sie den Kauf noch einmal überdenken.