Hamburg, 08.09.2023 – Regionale Förderprogramme: „Hessen-Darlehen“ – attraktive Konditionen für Familien – Die Förderprogramme des Bundes sind zahlreich, doch auch die Bundesländer haben einige Initiativen zur Förderung von Wohneigentum auf den Weg gebracht. So hat etwa die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) im mitteldeutschen Bundesland mehrere Programme aufgelegt. Das interessanteste ist das Förderprogramm „Hessen-Darlehen“.
Was ist das Programm „Hessen-Darlehen“?
Die WIBank fördert den Neubau und den Kauf von selbst genutztem Wohneigentum in Hessen. Das Hessen-Darlehen ist im Kern mit dem KfW-Förderprogramm 300 (LINK) vergleichbar und richtet sich unter Berücksichtigung bestimmter Haushaltseinkommensgrenzen vor allem an (junge) Familien mit kleinen und mittleren Einkommen, die ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen wollen. Zudem gibt es Kombinationsmöglichkeiten mit anderen KfW-Förderprogrammen.
Was wird gefördert?
Gefördert wird der Bau oder Kauf eines neuen Ein- oder Zweifamilienhauses oder einer Eigentumswohnung zur Selbstnutzung im Rahmen des „Hessen-Darlehens Neubau“. Aber auch der Erwerb von Bestandsimmobilien wird mit einem zinsvergünstigten Darlehen subventioniert. So fördert das Land Hessen zur erstmaligen Wohneigentumsbildung den Erwerb vorhandenen Wohnraums zur Selbstnutzung (Gebrauchtimmobilien) mit dem „Hessen-Darlehen Bestandserwerb“.
Zu welchen Konditionen wird gefördert?
Es qualifizieren sich Haushalte mit oder ohne Kindern und gemeinschaftliche Wohnprojekte (bewohnergetragene Wohngruppe). Das Darlehen deckt dabei einen Finanzierungsanteil von maximal 50 Prozent der förderfähigen Investitionskosten ab und beträgt höchstens 200.000 Euro. Bei Neubauvorhaben, die den Effizienzhausstandard 40 erreichen, kann das Förderdarlehen um weitere 20.000 Euro erhöht werden. Die Kredithöhe ist beim Neubau an Grundstücksgröße und -wert geknüpft.
Voraussetzung für den Kredit sind einerseits mindestens 10 Prozent Eigenkapital und andererseits eine Inanspruchnahme von Fremdmitteln von mindestens 50 Prozent zur Deckung der Gesamtkosten (einschließlich des Förderdarlehens). D.h., wenn Eigenkapital bzw. Vermögen in Höhe von mehr als 50 Prozent der Gesamtkosten vorhanden ist, wird der Antrag abgelehnt.
Wie beim KfW-Kredit 300 und den regionalen Förderprogrammen in Bayern (LINK) und Baden-Württemberg (LINK) ist auch die Zusage an das Hessen-Darlehen an Einkommensgrenzen gebunden, an denen einige Anwärter scheitern könnten. So darf ein 2-Personenhaushalt eine Einkommensgrenze von 46.353 Euro im Jahr nicht überschreiten, die einem Brutto-Haushaltseinkommen von 67.419 Euro im Jahr entspricht. Für jede weitere Person erhöht sich die Bemessungsgrenze allerdings um 9.397 Euro im Jahr (brutto: 13.424 Euro / Jahr); im Falle eines Kindes kommt zudem ein zusätzlicher Erhöhungsbetrag von 833 Euro (brutto 1.190 Euro) hinzu. Eine dreiköpfige Familie käme also mit einem Haushaltseinkommen von bis zu 82.033 Euro zum Zuge, bei einer vierköpfigen Familie läge die Einkommensgrenze erst bei 96.647 Euro.
Das Hessen-Darlehen wird mittels Annuitätendarlehen vergeben und bedient Laufzeiten von etwa 32 Jahren. Der Sollzinssatz wird dabei auf eine Laufzeit von 20 Jahren festgeschrieben und liegt bei lediglich 0,60 Prozent; der effektive Zinssatz bei 0,68 Prozent (Stand: Ende Juli). Die Tilgung beträgt 3 Prozent p.a. Die monatliche Belastung aus der Finanzierung muss sich zudem auf mindestens 400 Euro belaufen.
Welche Vorteile hat das Programm?
Der mit Abstand größte Vorteil des Programms besteht im sehr attraktiven Zinssatz, der mehr als 3 Prozentpunkte unter dem aktuellen Marktniveau liegt und nur bei sehr kurzen Laufzeiten (bis zu 10 Jahren) von KfW 300 unterboten wird. Durch die lange und feste Zinsbindung von 20 Jahren besteht mit konstanten Monatsraten über zwei Dekaden ein hohes Maß an Planbarkeit beim Immobilienvorhaben. Sondertilgungen ohne Vorfälligkeitsentschädigung sind zudem jederzeit in beliebiger Höhe möglich. Ein weiterer Vorteil besteht in der grundbuchlichen Absicherung des Darlehens im Nachrang, durch die günstigere Konditionen bei der mitfinanzierenden Bank ermöglicht werden. Zudem ist das Hessen-Darlehen mit anderen Förderprodukten der KfW und BAFA kombinierbar.
Welche Nachteile hat das Programm?
Der mutmaßlich größte Stolperstein des Programms dürfte vor allem für Anwärter in einer der vergleichsweise hochpreisigen Regionen wie Frankfurt, Mainz oder Wiesbaden in den Bemessungsgrenzen des Einkommens liegen. Eine dreiköpfige Familie würden das an sich sehr lukrative Darlehen verpassen, wenn das Bruttohaushaltseinkommen über 82.000 Euro liegt – eine für zwei Berufstätige nicht ungewöhnliche Summe. Festzuhalten ist jedoch gleichfalls, dass das Hessen-Darlehen großzügigere Einkommensgrenzen toleriert als vergleichbare Programme in Bayern oder Baden-Württemberg. Die Eigenkapitals- bzw. Vermögensgrenze der Hälfte des Immobilienvorhabens könnte jedoch den einen oder anderen Interessenten disqualifizieren. Die lange Laufzeit von über 30 Jahren birgt zudem nach dem Ablauf der Sollzinsbindung nach 20 Jahren das Risiko der Restfinanzierung zu den dann marktüblichen Konditionen. Grundsätzlich aber gilt: Wer beim Hessen-Darlehen heute zum Zuge kommt, erhält aktuell einen lohnenden Baustein zur Immobilienfinanzierung.
Über Bilthouse
Die Bilthouse-Gruppe ist einer der führenden Anbieter für Baufinanzierungsvermittlung in Deutschland. Gegründet im Jahr 2022 vereint Bilthouse die erfolgreichen Marken von Baufi24, Hüttig & Rompf und Creditweb. Dabei setzt das Unternehmen auf persönliche, digital gestützte und vor allem transparente Finanzierungsberatung für Menschen, die eine Immobilie suchen. Um einen klaren Mehrwert für Endkunden zu schaffen, gehören auch die Firmen Kredit24 für Privatkredite sowie die englischsprachige Baufi-Beratung von Expats dazu. Das B2B-Fintech FinLink komplettiert das Angebot als CRM für die Immobilienfinanzierung. Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund 700 Mitarbeitende mit einem vermittelten Baufinanzierungsvolumen von rund fünf Milliarden Euro pro Jahr.
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