
Hamburg, 06.03.2025 – Alles wie erwartet: Auf der heutigen Sitzung hat die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte verkündet. Der wichtigste Leitzins – der sogenannte Einlagenzins – sank von 2,75 auf nunmehr 2,50 Prozent. Es war bereits das sechste Mal seit vergangenem Sommer, dass die EZB die Zinsschraube nach unten drehte.
Marktauguren rechnen damit, dass die EZB auch im April und Juni zwei weitere kleine Zinsschritte auf ein Niveau von dann 2,0 Prozent folgen lassen dürfte. Die Erwartung basiert auf der datenabhängigen Strategie der EZB, die von Sitzung zu Sitzung entscheidet, sowie auf der Notwendigkeit, die Wirtschaft weiter zu stimulieren, ohne die Inflation wieder anzuheizen.
Im Februar legten die Verbraucherpreise zumindest nicht wieder zu. In der Eurozone gab die Inflation sogar marginal auf nunmehr 2,4 Prozent nach, während sie in der Bundesrepublik stabil bei weiter 2,3 Prozent notierte. Die von der EZB immer wieder ausgegebene Zielmarke einer Teuerungsrate von 2 Prozent ist damit weiterhin in Sichtweite. Weiter Sorgen bereitet den Währungshütern dagegen die lahmende Konjunktur. Während die OECD für die Eurozone immerhin einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) vom 1,3 Prozent prognostiziert, rechnet die Bundesregierung für 2025 lediglich mit einem Zuwachs um 0,3 Prozent, während die Bundesbank gar nur 0,2 Prozent für realistisch hält.
Neue Impulse erhofft sich Europa unterdessen von der kommenden Bundesregierung. Die Erwartungen an den mutmaßlich nächsten Bundeskanzler Friedrich Merz sind groß – nicht zuletzt nach der „Whatever it takes“-Ankündigung zum 900 Milliarden Euro schweren Finanzpaket für Rüstung und Infrastruktur. Auch der Wohnungsmarkt erwartet Rückenwind: Nachdem die abgewählte Ampelregierung das ausgegebene Neubauziel von 400.000 Wohnungen pro Jahr sehr deutlich verfehlt hat, ruhen die Hoffnungen nun auf einer wirtschaftsfreundlicheren Groko, die sofort anpacken muss. Das Baugewerbe ist mit einem Anteil am BIP von 10 Prozent schließlich ähnlich groß wie die Automobilindustrie.
Die Vorzeichen für Bauherren und Immobilienwärter haben sich zumindest in den vergangenen Monaten spürbar verbessert: Der Anstieg der Baukosten hat sich verlangsamt, während die Auftragslage am Bau wieder leicht anzieht. In den vergangenen Monaten bewegten sich die Bauzinsen auf einem Niveau von 3,0 und 3,5 Prozent, könnten sich jedoch bald wieder verteuern, wenn die nächste Bundesregierung das mit Sondervermögen finanzierte Investitionspaket umsetzt.
Der Bondmarkt hat die Entwicklung in den vergangenen Handelstagen bereits vorweggenommen: Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe zog von 2,4 Prozent am vergangenen Freitag auf gestern bereits 2,8 Prozent an. Auch angesichts moderat steigender Immobilienpreise vor allem in den Metropolen sollten Immobilieninteressenten ihre gute Einstiegschance nicht verpassen: Besser als zurzeit wird’s kaum mehr!
Über den Autor:
Oliver Kohnen ist seit 2023 bei Baufi24 als Head of Franchise tätig, seit 2024 auch als Geschäftsführer neben Tomas Peeters. Zuvor war er bei verschiedenen Instituten der Finanzbranche beschäftigt. Er bewertet in seinem Zinskommentar regelmäßig die wirtschaftspolitische Lage und deren Auswirkungen auf die Bauzinsen.
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