Zusammenfassung
Die umfassende Studienreihe „Transformation des Wohnens in Deutschland“, durchgeführt von Baufi24 in Kooperation mit der TU Darmstadt, untersucht, wie sich die Wohnbedürfnisse und -präferenzen der deutschen Haushalte angesichts steigender Wohnkosten, soziodemografischer Veränderungen und wachsendem Umweltbewusstsein verändern. Die Ergebnisse zeigen: Ein tiefgreifender Strukturwandel im Wohnungsmarkt ist unabdingbar, um aktuellen und zukünftigen Herausforderungen zu begegnen.
Wichtige Ergebnisse der Studie
- 67% der Befragten erwägen, aus städtischen Gebieten in den ländlichen Raum zu ziehen, getrieben von hohen Wohnkosten sowie Gesundheits- und Umweltbewusstsein.
- 81% der Eigentümer streben danach, energieautark leben. Doch für viele Haushalte sind die Grenzen des Bezahlbaren bereits erreicht. Mehr als 40 Prozent der Befragten wenden mehr als ein Drittel ihres Einkommens für Wohnkosten auf.
- Mehr als die Hälfte der Befragten sieht staatliche Eingriffe als hinderlich für die Erfüllung ihrer Wohnwünsche an
Die Megatrends auf dem Wohnungsmarkt
Die Studie identifiziert fünf zentrale Trends, die die Zukunft des Wohnens in Deutschland prägen werden:
- Soziodemografischer Wandel: Neue Lebensstile und flexible Wohnkonzepte wie Clusterwohnen und Microliving gewinnen an Bedeutung. Viele Menschen sind bereit, ihre Wohnfläche zu reduzieren, um den Erwerb von Wohneigentum zu ermöglichen.
- Nachhaltiges Wohnen: Trotz der finanziellen Hürden möchten die meisten Haushalte ihren Energieverbrauch reduzieren und zu einem klimafreundlicheren Wohnen beitragen. Staatliche Anreize sind jedoch dringend notwendig, um die ökologische Sanierung zu fördern.
- Digitalisierung: Smart-Home-Technologien bieten großes Potenzial zur Reduzierung von Energiekosten, aber die digitale Infrastruktur bleibt besonders in ländlichen Gebieten eine Herausforderung.
- Landflucht als Trend: Der ländliche Raum wird zunehmend attraktiver, da die hohen Kosten sowie das steigende Gesundheits- und Umweltbewusstsein die Menschen aus den Städten treiben.
- Staatliche Eingriffe: Die Studienergebnisse zeigen, dass staatliche Maßnahmen oft als ineffizient wahrgenommen werden. Es braucht ein Umdenken in der Wohnungspolitik hin zu marktgerechten Lösungen.
Nutzen staatlicher Maßnahmen
Die Befragten sind sich einig: Der Staat spielt eine zentrale Rolle bei der Gestaltung des Wohnungsmarktes, allerdings wird seine aktuelle Rolle kritisch gesehen. Über die Hälfte der Teilnehmer sieht staatliche Eingriffe als hinderlich für die Wohnraumversorgung und fordert ein Umdenken.
Handlungsempfehlungen
Die Studienreihe bietet konkrete Handlungsempfehlungen für die Politik, die Immobilienwirtschaft und private Haushalte:
- Für die Politik: Förderung von Wohneigentum und nachhaltiger Sanierung durch gezielte steuerliche Anreize.
- Für die Immobilienwirtschaft: Entwicklung flexibler Wohnkonzepte und neuer Geschäftsmodelle.
- Für private Haushalte: Effizientere Nutzung der eigenen Wohnfläche und frühzeitige Planung.
Fazit
Die „Transformation des Wohnens in Deutschland“ erfordert ein Umdenken auf allen Ebenen. Die Studie zeigt, dass innovative Ansätze und eine engere Zusammenarbeit zwischen Staat, Immobilienwirtschaft und Haushalten notwendig sind, um den Herausforderungen des Wohnungsmarktes effektiv zu begegnen.
Über das Forschungsprogramm
Download der Studie
Mehr Informationen zur Studie und den vollständigen Ergebnissen finden Sie hier.
Impressum
Fachgebiet Immobilienwirtschaft und Baubetriebswirtschaftslehre
Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften Technische Universität Darmstadt
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Prof. Dr. Andreas Pfnür, Fabian Lachenmayer (Projektleitung), Valentin Liebhart, Yassien Bachtal