Sanierungskredit

Du möchtest dein Haus oder deine Wohnung sanieren und suchst einen Sanierungskredit mit günstigen Zinsen? Wir erklären dir, was genau ein Sanierungskredit ist, wie du ihn erhältst und welche Möglichkeiten du bspw. für einen Kredit für eine energetische Sanierung hast.

Das Wichtigste in Kürze

Ein Sanierungskredit ist ein zweckgebundener Ratenkredit für Immobilienbesitzende. Um das Darlehen abzusichern, lässt die Bank meist eine Grundschuld auf dein Eigenheim eintragen.

Mit einem Sanierungskredit finanzierst du Kernsanierungen, energetische Sanierungen, altersgerechte Badsanierungen und mehr.

Ein festes Angestelltenverhältnis ist eine wichtige Voraussetzung für einen Sanierungskredit. Zudem schaut die Bank darauf, dass du mit dem neuen Darlehen unterhalb der Beleihungsgrenze deiner Immobilie bleibst.

Ergänzend zu einem Sanierungskredit unterstützt dich ebenso der Staat bei Modernisierungsmaßnahmen an deinem Eigenheim. Profitiere von Förderungen der KfW, des BAFA oder alternativ von steuerlichen Vergünstigungen.

In diesem Artikel:
Author Alexander
Experte Kredite & Modernisierung
Aktualisiert am 08.11.2024

Was ist ein Sanierungskredit?

Ist das Dach oder die Fassade deines Hauses in die Jahre gekommen? Mit einer gezielten Sanierung verbesserst du den Zustand deiner Immobilie. Fehlen dir für die geplanten Maßnahmen die finanziellen Mittel – je nach Projekt zwischen wenigen Tausend und einigen Zehntausend Euro, kann ein Sanierungskredit die beste Option für dich sein. Dahinter steckt ein zweckgebundener Ratenkredit für Immobilienbesitzende. Das heißt, dass du das aufgenommene Darlehen nur für Maßnahmen an deinem Eigenheim verwenden darfst. Vorteil: Zweckgebundene Kredite sind günstiger als solche zur freien Verwendung.

Woher stammt das Wort Sanierung?

Sanierung kommt vom lateinischen Begriff „sanare“ und bedeutet „heilen, wiedergutmachen“. Bei einer Sanierung steht also die Wiederherstellung eines (Gebäude-) Zustands im Vordergrund.

Interessierst du dich für einen Sanierungskredit? Dann bedenke zudem: Für eine Finanzierung dieses Typs hast du in der Regel eine Grundschuld auf dein Eigenheim einzutragen. Über sie sichert sich die kreditgebende Bank gegen eine mögliche Zahlungsunfähigkeit Darlehensnehmender ab. Leihst du dir über einen Sanierungskredit weniger als 50.000 Euro, ist unter bestimmten Bedingungen keine Grundschuldeintragung erforderlich. Das Baufi24 Team berät dich dazu jederzeit.

Sanierungskredit oder Modernisierungskredit?
Mit einem Sanierungskredit lassen sich in erster Linie Instandsetzungen am Haus sowie die Beseitigung von Mängeln finanzieren. Möchtest du hingegen deinen (energetischen) Wohnstandard verbessern, liegst du mit einem Modernisierungskredit richtig. Für kleinere Arbeiten am Eigenheim reicht ein Renovierungskredit aus.

So gehst du vor:

  • Informiere dich:

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In diesem Artikel:

Wofür eignet sich ein Sanierungskredit?

Mit einem solchen Darlehen lassen sich verschiedenste Maßnahmen umsetzen, die den Wert deiner Immobilie erhalten oder erhöhen. Deinen Sanierungskredit kannst du etwa hierfür einsetzen:

  • Kernsanierung
  • energetische Sanierung

1. Kernsanierung

Lebst du in einem veralteten Gebäude? In diesem Fall ist es womöglich sinnvoll, die ursprüngliche Bausubstanz deines Eigenheims wiederherzustellen. Hierfür notwendig ist eine Kernsanierung. Dazu bauen Fachhandwerker/-innen die gesamte Immobilie bis auf die tragenden Strukturen zurück. Für eine solche Maßnahme brauchst du oft mehrere Zehntausend Euro. Dieses Geld bekommst du über einen Sanierungskredit.

2. Energetische Sanierung

In Zeiten des voranschreitenden Klimawandels und sich verteuernder Energiepreise spielen energetische Sanierungen eine immer größere Rolle. Willst auch du deinen Beitrag zum Umweltschutz leisten und zugleich deine Energiekosten senken? Mit einem Sanierungskredit lassen sich zum Beispiel diese Projekte finanzieren:

  • Installation einer Wärmedämmung (Außenwand, Innenwand, Dach)
  • Fenster- und Türsanierung
  • Heizungssanierung
  • Einbau eines Lüftungssystems mit Wärmerückgewinnung

3. Weitere Sanierungsmöglichkeiten

Hast du über ein neues, moderneres Bad oder einfach nur einen Tapetenwechsel nachgedacht? Das dafür erforderliche Geld erhältst du ebenfalls über einen Sanierungskredit. Überdies lässt sich mit einem Darlehen dieser Art bspw. der heimische Balkon sanieren. Um Kellerräume instand zu setzen, greifen Immobilienbesitzende auch auf Sanierungskredite zurück. Für die Installation von Solaranlagen gibt es spezielle Solarkredite.

Voraussetzungen für einen Sanierungskredit

Für einen Sanierungskredit gelten erst mal die gleichen Bedingungen wie für andere Finanzierungen: Du bist mindestens 18 Jahre und dein Hauptwohnsitz befindet sich in Deutschland. Abgesehen davon setzen Banken hierzulande ein deutsches Konto voraus. Erfüllst du diese formalen Voraussetzungen? Dann überprüft das finanzierende Institut deine Fähigkeit, den beantragten Sanierungskredit zurückzuzahlen.

Die Vergabe eines Sanierungskredits ist an diese Bedingungen geknüpft:

  • Feste Anstellung: Ist dein Job unbefristet und gut bezahlt? Ein klarer Pluspunkt für deine Kreditwürdigkeit und die Bonitätsprüfung
  • Du bist Eigenheimbesitzender (Auszug aus Grundbuch dient als Nachweis).
  • Sanierungsarbeiten tragen zum Werterhalt oder zur Wertsteigerung deines Hauses bei.
  • Durch Sanierungskredit übersteigst du nicht die sogenannte Beleihungsgrenze für dein Eigenheim.

Achte auf die Beleihungsgrenze 

Die Beleihung bzw. Beleihungsgrenze einer Immobilie zeigt dir an, wie viel Geld du dir höchstens leihen darfst. Für diese Kennzahl kalkuliert die Bank zuerst den Beleihungswert. Er orientiert sich am aktuellen Verkehrswert abzüglich eines Sicherheitsabschlags. Die Beleihungsgrenze beläuft sich nun auf maximal 80 Prozent des errechneten Beleihungswerts. Hast du für deinen Hauskauf oder Hausbau bereits eine Hausfinanzierung abgeschlossen? Letztere addiert die Bank zum neu beantragten Sanierungskredit. Liegt die Summe der beiden Darlehen unterhalb der Beleihungsgrenze, bringst du eine weitere wichtige Voraussetzung für einen Sanierungskredit mit.

So planst du deinen Sanierungskredit

Ehe du ein Sanierungsdarlehen beantragst, kläre vorab die vier wichtigsten Fragen. Auf diese Weise findest und erhältst du später den für dich optimal geeigneten Sanierungskredit zu günstigen Konditionen.

  • Frage 1: Wohnst du zur Miete oder bist Eigenheimbesitzender? Renovierungen und größere Instandsetzungen sind Sache der Vermietenden. Steht in deiner Mietwohnung eine Sanierung an, wende dich an deine Eigentümerin oder deinen Eigentümer. Du selbst besitzt eine Immobilien? Das für eine Reparatur notwendige Kapital beschaffst du dir einfach über einen Sanierungskredit.
  • Frage 2: Welche Maßnahmen sind geplant? Mit einem Sanierungskredit lässt sich beispielsweise die Hausfassade dämmen, das Dach instand setzen oder das Bad sanieren. Brauchst du eine neue Wohnungseinrichtung? In diesem Fall ist ein Sanierungskredit leider nicht möglich. Wähle dafür eine andere Kreditart – etwa einen klassischen Konsumentenkredit.
  • Frage 3: Wie viel kostet dein Sanierungsprojekt? Kleinere Reparaturvorhaben am Haus schlagen häufig mit um die 10.000 Euro zu Buche. Planst du eine komplett neue Wärmedämmung oder ein modernes Heizungssystem für dein Eigenheim? Für Maßnahmen wie diese fallen schnell bis zu 50.000 Euro und mehr an.
  • Frage 4: Wie lange soll dein Sanierungskredit laufen und welche Rate kannst du dir leisten? Stelle zuerst eine Haushaltsrechnung auf. Dort ziehst du von deinen monatlichen Einnahmen sämtliche Ausgaben ab. Den Überschuss nutzt du, um den Kredit zu bedienen. Kannst du auch eine höhere Rate schultern? Hierdurch lässt sich die Laufzeit deines Sanierungskredits verkürzen.

So beantragst du einen Sanierungskredit

Du hast den richtigen Kredit für die Sanierung gefunden? In nur wenigen Schritten erhältst du den Kredit für deine Sanierung. 

  • Schritt 1 Kreditvergleich machen: Am einfachsten findest du den günstigsten Sanierungskredit durch einen professionellen Finanzierungsvermittler. Unsere erfahrenen Berater und Beraterinnen machen für dich einen umfassenden Kreditvergleich, denn sie prüfen die Angebote von über 500 Banken und Finanzierungspartnern.
  • Schritt 2 – Grundbuchauszug organisieren: Einen Sanierungskredit erhalten nur Eigenheimbesitzende. Dass du zu dieser Gruppe gehörst, weist du über einen Auszug aus dem Grundbuch nach. Dieser liegt dir aktuell gar nicht vor? Du beantragst ihn einfach bei deinem vor Ort ansässigen Grundbuchamt. Innerhalb von 1 bis 2 Wochen bekommst du den Grundbuchauszug gegen eine Gebühr zwischen 10 und 20 Euro zugesandt.
  • Schritt 3 – Kreditantrag einreichen: Hast du einen Sanierungskredit ausgewählt und liegt dir ein aktueller Grundbuchauszug vor? Dann stellst du jetzt einen Kreditantrag. 


Diese Unterlagen benötigst du für deinen Kreditantrag

Für Antrag des Sanierungskredits benötigt die Bank von dir einige Informationen und Unterlagen. 

Persönliche Dokumente

  • Kopie des Personalausweises
  • Kontoauszüge der letzten 3 Monate (als Einkommensbeleg)
  • Aktuelle Lohnsteuerbescheinigung
  • Übersicht über deine Ersparnisse
  • Steuer-ID

Informationen zur Immobilie

  • Auszug aus Grundbuch
  • Wohnflächenberechnung nach Wohnflächenverordnung
  • Lageplan des Grundstücks
  • Grundriss inklusive Bilder des Eigenheims
  • Geplanter Sanierungsaufwand/Kostenvoranschläge
  • Sofern noch nicht getilgt: Dokumente zu deinem Immobilienkredit

Sobald dein vollständiger Antrag bei der Bank eingegangen ist, prüft sie, ob du kreditwürdig bist. Bei einem positiven Ergebnis hältst du binnen weniger Tage eine Darlehenszusage in Händen. Anschließend zahlt die Bank den Sanierungskredit auf dein gewünschtes Konto aus.

Förderkredite: Wer fördert Sanierungsmaßnahmen?

Für dein Sanierungsvorhaben kannst du u. U. von staatlichen Förderkrediten und Zuschüssen profitieren. Spielst du etwa mit dem Gedanken, dein Haus zu dämmen oder eine neue Heizung einzubauen? Dafür hat das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) die BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) aufgelegt.

Förderungen für Sanierungen durch die KfW

Die KfW-Förderungen beinhalten verschiedene Kredite und Zuschüsse im Programm, die du ggf. bei deinen Sanierungsmaßnahmen einplanen und so sparen kannst. Welche Förderung und welcher Kredit für die Haussanierung ist für dich optimal?

  • Bei Komplettsanierungen zum Effizienzhaus ist die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) die erste Anlaufstelle.
  • Der Wohngebäude-Kredit KfW 261 ist ein Teil der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und kommt bei energetischen Komplettsanierungen sowie beim Erwerb von Immobilien, die zu einem Effizienzhaus saniert wurden, infrage.
  • Geht es bei deiner Sanierung um Barrierereduzierungen? Dann setze dich mit dem KfW 455-B Investitions­zuschuss auseinander.
  • Handelt es sich bei deiner Sanierungsmaßnahme um einen altersgerechten Umbau? Dann prüfe den Kredit KfW 159.

Verschaffe dir einen Überblick über alle KfW-Förderungen (Kreditanstalt für Wiederaufbau), und prüfe, ob ein KfW Sanierungskredit für dich sinnvoll ist.

Profitiere von steuerlichen Vorteilen

Ist dein Eigenheim älter als 10 Jahre? Arbeiten, die die Energieeffizienz deiner Immobilie verbessern, darfst du steuerlich geltend machen. Insgesamt 20 Prozent deiner Gesamtkosten lassen sich über 3 Jahre verteilt von der Steuer absetzen – höchstens jedoch 40.000 Euro.

Wichtig zu wissen: Du musst dich entscheiden, entweder von Förderungen der KfW und des BAFA ODER von steuerlichen Erleichterungen zu profitieren. Beides zusammen ist leider nicht erlaubt. 

Alternativen zum Sanierungskredit

Eine Modernisierung oder Sanierung lässt sich nicht nur über einen Sanierungskredit finanzieren. Infrage kommen auch andere Optionen, je nachdem, was du vor hast. Wichtig: Mache in jedem Fall einen Sanierungskredit Vergleich.

  • Verbraucherkredit ohne Zweckbindung: Mit einem solchen Ratenkredit finanzierst du, was du möchtest. Denn dieser Kredittyp ist an keinen bestimmten Zweck gebunden. Der Grundbucheintrag entfällt auch. Nachteil: Ein Ratenkredit ohne Zweckbindung ist erheblich teurer als ein Sanierungskredit. Mache einfach und schnell online einen kostenlosen Kreditvergleich für Ratenkredite.
  • Wohnkredit: Günstiger als ein frei verfügbarer Ratenkredit, aber teurer als ein Sanierungskredit ist der Wohnungskredit. Vorteil bei diesem zweckgebundenen Darlehen für Eigenheimbesitzende: Ein Grundbucheintrag ist nicht nötig. 
  • Bausparvertrag: Beabsichtigst du erst in ein paar Jahren zu sanieren? Über einen Bausparvertrag lassen sich attraktive Zinsen sichern. Für das spätere Bauspardarlehen verlangt die Bank normalerweise einen Eintrag ins Grundbuch. Bei einem kleineren Modernisierungskredit verzichtet der Kreditgebende darauf aber oft. Mit dem Kreditrechner lassen sich auch Modernisierungen berechnen.
Du hast Fragen zum Thema Sanierungskredite, Förderungen oder Immobilienfinanzierung? Du möchtest einen Sanierungskredit berechnen oder dich einfach nur eine Beratung, welcher Kredit zum Sanieren deines Hauses der richtige ist? Dann kontaktiere uns und lass dich unverbindlich und kostenlos beraten.

 

Häufig gestellte Fragen: Sanierungskredit

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