Wer ein Haus oder eine Eigentumswohnung kaufen möchte, lernt schnell einige neue Begriffe kennen. Dazu gehören Zinsen, Restschuld, Eigenkapital und Tilgung. Bei der Tilgung handelt es sich um die Rückzahlung der Darlehenssumme in Teilen. Diese Anteile werden Tilgungsraten genannt. In aller Regel wird ein Immobilienkredit in monatlichen oder quartalsweisen Tilgungsraten getilgt, sodass die verbleibende Restschuld immer kleiner wird. Diese regelmäßigen Tilgungen werden häufig durch jährliche Sondertilgungen ergänzt.
Zum Ende der Zinsbindungsfrist bleibt gewöhnlich noch eine Restschuld übrig, die dann im Rahmen einer Anschlussfinanzierung getilgt wird. Lediglich bei einem Volltilgerdarlehen wird die komplette Baufinanzierung schon bis zum Ende der Zinsbindungsfrist abbezahlt.
Wie wird bei einem Annuitätendarlehen oder einem endfälligen Darlehen getilgt?
Besonders häufig vereinbaren die Käufer einer Immobilie ein Annuitätendarlehen. Bei dieser stark nachgefragten Variante zahlen die Kreditnehmer jeden Monat den gleichen Betrag. Diese Annuität besteht anteilig aus der Tilgung und der Zahlung von Zinsen. Über die Zeit steigt der Tilgungsanteil. Gleichzeitig reduziert sich entsprechend die Zinszahlung.
Es gibt auch einen Immobilienkredit ohne Tilgung. Bei dem endfälligen Darlehen zahlt der Kreditnehmer den Kredit erst am Ende der Laufzeit in voller Höhe zurück. Da die Bank ein höheres Risiko eingeht, muss der Kreditnehmer mit entsprechend höheren Zinsen rechnen. In Ausnahmefällen mag es gute Gründe für ein endfälliges Darlehen geben.
Wer beispielsweise mit der Auszahlung einer Lebensversicherung oder dem Verkauf einer Immobilie in der Zukunft rechnet, kann diese Gelder entsprechend einkalkulieren. Bei Zwischenfinanzierungen sind endfällige Darlehen der Normalfall.
Was ist die anfängliche Tilgung?
Die anfängliche Tilgung wird so genannt, weil der Tilgungssatz zunächst nur für das erste Jahr gilt. Er verändert sich während der Laufzeit des Immobilienkredits, da durch die laufenden Rückzahlungen der Tilgungsanteil zunimmt, während sich der Anteil für die Zinsen reduziert.
Woran liegt das? Zinsen werden auf die zum jeweiligen Zeitpunkt verbleibende Restschuld berechnet. Da die Restschuld sich mit jeder Tilgung verringert, müssen entsprechend auch weniger Zinsen gezahlt werden. Umgekehrt können Sie dann mehr tilgen und Ihre Baufinanzierung schneller zurückzahlen.