Falls die Zinsbindungsdauer Ihrer Immobilienfinanzierung abgelaufen ist, benötigen Sie für die Restschuld einen neuen Kredit. Dieser wird auch als Anschlussfinanzierung bezeichnet.
Bei einer Baufinanzierung hat der Darlehensnehmer meist eine Sollzinsbindung zwischen fünf und 20 Jahren vereinbart. Spätestens wenn sich dieser Zeitraum dem Ende zuneigt, sollten Sie sich über die weitere Finanzierung Gedanken machen. In der Regel erhalten Darlehensnehmer mehrere Monate vor Ablauf der Zinsbindung ein Angebot der Hausbank für eine Prolongation. Dabei handelt es sich um eine Anschlussfinanzierung bei der bisherigen kreditgebenden Bank. Der Abschluss einer Prolongation ist für den Kreditnehmer besonders einfach, da in diesem Fall kein Gläubigerwechsel stattfindet.
Allerdings ist zu hinterfragen, ob das Angebot Ihrer alten Bank tatsächlich das aktuell beste am Markt ist. Daher ist es empfehlenswert, einen versierten Experten von Baufi24 zurate zu ziehen. Gerne prüft dieser das Vertragsangebot Ihrer Hausbank und vergleicht es mit den derzeit günstigsten Kreditinstituten.
Da die Bauzinsen aktuell äußerst niedrig liegen, haben Sie hervorragende Chancen, eine attraktive Anschlussfinanzierung zu erhalten. Wer zu einer Umschuldung bereit ist, kann einfach den Kreditgeber wechseln und dadurch viel Geld sparen. Sofern Sie sich dafür entscheiden, haben Sie die anfallenden Grundbuch- und Notargebühren zu berücksichtigen. Schließlich beinhaltet das Umschulden die Ablösung des ersten Kredits durch ein neues Darlehen bei einer anderen Bank. Aufgrund der oftmals hohen Zinsersparnis zahlt sich jedoch eine Umschuldung trotz der Gebühren in den meisten Fällen aus.
Umschuldung: Berechnungsbeispiel zur Anschlussfinanzierung
Darlehensnehmer, die sich jetzt für eine Anschlussfinanzierung interessieren, nutzen am besten den Anschlussfinanzierung-Rechner. Geben Sie dort Ihre Restschuld sowie die gewünschte Sollzinsbindung und den Tilgungssatz ein. Der Rechner bestimmt dann in Sekunden die monatliche Darlehensrate.
Das Beispiel zeigt, wie sich der Rechner verwenden lässt (Stand Februar 2020):
Vorgaben:
- Wert/Kaufpreis: 300.000 €
- Darlehensbetrag: 100.000 €
- Sollzinsbindung: 15 Jahre
- Sollzins pro Jahr: automatisch
- Tilgungssatz: 6,00 %
Ergebnisse:
- monatliche Darlehensrate: 555,00 €
- Zinsanteil: 55,00 € (9,91 %)
- Tilgungsanteil: 500,00 € (90,09 %)
- Sollzins p. a.: 0,66 %
- Laufzeit des Darlehens bis zur Volltilgung: 15 Jahre, 8 Monate
Hier wurde angenommen, dass eine Restschuld von 100.000 Euro zu finanzieren ist. Da die Bauzinsen derzeit äußerst niedrig liegen, darf sich der Kreditnehmer über einen Sollzins von nur 0,66 Prozent pro Jahr freuen. Aufgrund der geringen Zinskosten hat der Darlehensnehmer zudem die Möglichkeit, einen hohen Tilgungssatz von sechs Prozent zu wählen. Damit beläuft sich die monatlich zu zahlende Rate auf insgesamt 555,00 Euro. Wenn sich der Sollzins nicht ändert, ist das aufgenommene Darlehen nach 15 Jahren und acht Monaten vollständig abbezahlt.
Dieses Rechenbeispiel verdeutlicht eindrucksvoll, wie Sie sich durch eine attraktive Anschlussfinanzierung günstige Zinsen sichern können. Vergleichen Sie diesen Sollzins gerne mit dem Ihres bisherigen Vertrages. Sollte dieser mindestens um 0,2 Prozent darüberliegen, werden Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer Umschuldung profitieren.