Nach dem Ende der Niedrigzinsphase meinen manche Immobilienkaufende oder -bauende womöglich, dass die aktuellen Bauzinsen sehr hoch sind. Ein Blick in die Vergangenheit relativiert diese Einschätzung.
- Hättest du bspw. ca. 1990 ein Baudarlehen abgeschlossen, wäre der zu zahlende Bauzins bei ungefähr 9 Prozent gelegen.
- Im Jahr 2000 sind noch Zinssätze von etwa 6 Prozent üblich gewesen.
- Bis zum Jahr 2010 ging der Zins bis auf ca. 3,5 Prozent zurück.
In den letzten Jahrzehnten erlebten die Märkte außerdem mehrere Krisen. Diese können, müssen sich aber nicht auf die Zinsentwicklung auswirken.
- Während der globalen Finanzkrise 2007 bis 2008 bspw. lagen die Hypothekenzinsen in Deutschland mit oft über 5 Prozent relativ hoch.
- Demgegenüber befanden sich die Zinsen für Immobilienkredite in der Corona-Pandemie (Anfang 2020 - Anfang 2023) die meiste Zeit auf einem historisch niedrigen Niveau von unter 0,5 Prozent.
Das zeigt: In Krisenzeiten können die Hypothekenzinsen sowohl erhöht als auch niedrig sein.
Darum sind Zinszyklen normal
Die Leitzinsen der EZB orientieren sich an der Inflation bzw. an der konjunkturellen Entwicklung. Letztere verläuft für gewöhnlich in Zyklen. Über die Renditen der Staatsanleihen und Pfandbriefe beeinflussen die Leitzinsen ebenso die Zinsentwicklung. Diese folgen deshalb ebenfalls einem Zyklus: An Phasen mit hohen Zinsen schließen sich häufig Niedrigzinsphasen an und umgekehrt.